Zusammenfassung
Die bisher mitgeteilten Ergebnisse führen zwingend zum Schluß, daß es die pädophile Persönlichkeit nicht gibt, wohl aber verschiedene typische pädophile Tätergruppen. Es ist auch nicht möglich, eine durchgehende Ursache für das pädophile Verhalten herauszuheben, es wäre denn, man wolle bis zum in jedem Falle vorhandenen sexuellen Grundtrieb zurückgehen, dessen Bewältigung innerhalb der gültigen Ordnung eben in verschiedener Weise gelingen oder mißlingen kann. Es wäre allerdings denkbar, daß unsere Untersuchung nach ihrer Anlage den vielleicht doch vorhandenen einheitlichen genetischen Ursprung pädophilen Verhaltens verfehlen mußte. Wenn dies auch nicht sehr wahrscheinlich ist, so hoffen wir doch, in einer späteren faktorenanalytischen Auswertung noch weiter zu kommen. In diesem Zusammenhang ist erneut auf den schwer zu behebenden Mangel von Vergleichsgruppen hinzuweisen; man sollte z.B. nichtpädophile Probanden, welche die gleichen signifikanten Merkmale aufweisen wie unsere Tätergruppen, diesen gegenüberstellen können, und es wäre erwünscht, im Strafvollzug stehende, im Gerichtsverfahren nicht psychiatrisch untersuchte pädophile Unzuchtstäter nach den von uns verwendeten Kriterien zu untersuchen.
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© 1967 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Wyss, R. (1967). Zur Frage der „pädophilen Persönlichkeit“. In: Unzucht mit Kindern. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie, vol 121. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88580-8_6
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