Zusammenfassung
Die Erfahrung des täglichen Lebens zeigt, daß warme Körper Strahlung aussenden. Bei der Erwärmung eines Körpers auf eine Temperatur von etwa 550°C nimmt das menschliche Auge einen ersten Helligkeitseindruck wahr. Wird der Körper weiter erhitzt, so wird neben einer Steigerung der Helligkeitsempfindung eine Farbempfindung im Auge hervorgerufen, die mit zunehmender Temperatur des Körpers vom dunkelsten Rot über Hellrot, Gelb nach Weiß überwechselt. Unterhalb 550°C — bevor der Körper sichtbares Licht ausstrahlt — emittiert er eine dem Auge unsichtbare Strahlung, die durch den Wärmesinn unserer Haut wahrgenommen wird. Qualitativ ist festzustellen, daß mit abnehmender Temperatur des strahlenden Körpers die durch die Haut vermittelte Wärmeempfindung immer geringer wird, um bei Annäherung der Strahler- temperatur an die Temperatur der Haut aufzuhören. Auf Grund dieses Verhaltens könnte man annehmen, daß in Analogie zur Wärmeleitung die ausgestrahlte Energie eines Körpers von der Temperaturdifferenz zwischen Strahler und Umgebung abhinge. Dieses trifft jedoch nicht zu: Die scheinbare Richtungsabhängigkeit ist lediglich dadurch bedingt, daß ein kälterer Körper einem wärmeren weniger Energie zustrahlt als umgekehrt. Die Strahlung eines Körpers ist demnach nicht von seiner Umgebung abhängig, sondern nur durch seine eigene Beschaffenheit bestimmt.
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© 1956 Dr. Dietrich Steinkopff, Darmstadt
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Pepperhoff, W. (1956). Das Kirchhoffsche Strahlungsgesetz. In: Temperaturstrahlung. Wissenschaftliche Forschungsberichte, vol 65. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88380-4_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-88380-4_2
Publisher Name: Steinkopff
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