Wirkungen von Pharmaka auf die Nebennierenrinde und die Überlebenszeit nach Epinephrektomie

Zusammenfassung

Bei vergeblichen Versuchen, Ablagerungen von Thiosemicarbazonen in der Nebennierenrinde nachzuweisen, fiel im UV-Licht eine Verbreiterung der fluorescierenden Zone zum Mark hin auf. Diese Beobachtung führte zu Untersuchungen mit Herrn Steege an den Nebennieren von 25 Ratten und 48 Meerschweinchen, denen Thiosemicarbazone allein und zum geringen Teil kombiniert mit Vitamin C subcutan appliziert wurden. Gewichtsbestimmungen von Nebennieren und Hypo physen wurden vorgenommen sowie Färbungen der Nebennieren mit HE, Azan, Kernechtrot und Sudan III, die Doppelbrechung und Fluorescenz wurde untersucht und die Vitamin C-Reaktion nach Giroud und Leblond durchgeführt. Es ergaben sich morphologische Veränderungen, die Abhängigkeiten von der Applikationsdauer und der Dosierung zeigten. Mit den Herren Steege und Arzt wurden daraufhin auch die Wirkungen der übrigen Tuberkulostika — nämlich PAS, Isonicotinsäurehydrazid und Dihydrostreptomycin — auf die Nebennierenrinden von 19 Meerschweinchen und 6 Ratten untersucht. Es ergaben sich wiederum deutliche morphologische und histochemische Veränderungen, weitgehend übereinstimmend mit denen nach Thiosemicarbazongaben. Auch Untersuchungen an 20 Meerschweinchen mit subcutanen bzw. intramuskulären Gaben von Coramin, Irgapyrin und Vitamin E zeigten weitgehend die gleichen Veränderungen, die man, um eine bekannte Nomenklatur zu benutzen, als „progressive Transformation“ bezeichnen könnte.