Zusammenfassung
Internationale Untersuchungen der Steuerbelastung, die Steuerquoten als Vergleichsmaßstab heranziehen, wurden im letzten Jahrzehnt in großer Zahl veröffentlicht (etwa MESSERE 1978, OECD 1981). Diese Steuerquoten zeigen einerseits den Anstieg der Steuerbelastung im Zeitablauf, andererseits die relativ hohe Streuung innerhalb der Industrieländer (vgl. Tab. 1.1). Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden oft dazu herangezogen, um Argumente für oder gegen die Steuerpolitik der Regierung eines Landes zu untermauern.
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Literatur
Besonderes Interesse finden die “tax revolts” in den USA, im Rahmen derer Volksabstimmungen zu Steuersenkungen führten. Beispiele sind die “Proposition 13” Bewegung in Kalifornien (1975) und die “Proposition 2 1/2” in Massachusetts (1980). Vgl. hiezu: Proceedings of a conference on tax and expenditure limitations (1979) bzw. H.F. LADD and J.B. WILSON (1982).
Das Konzept des Uberschußeinkommens ist üblicherweise mit dem Stone/ Geary-Ansatz der Haushaltsnachfrage (linear expenditure model) verbunden. Der mikroökonomische Terminus des “surplus income” scheint jedoch auch für die analoge makroökonomische Betrachtung zweckmäßig.
Sieht man das Uberschußeinkommenskonzept nicht deskriptiv, sondern normativ, so liefert die Wahl des Uberschußeinkommens als Steuerbasis eine Rechtfertigung progressiver Steuern, die auf John HOBSON zurückgeht. Eine proportionale Besteuerung der individuellen Steuerbelastung im Bezug auf das gesamte Einkommen. Bezüglich dieser Interpretation Hobsons vgl. B. GENSER (1980): Lorenzgerechte Besteuerung, 29 f.
Für eine erste Betrachtung der beiden Maßgrößen als Ausprägungen eines allgemeinen Konzeptes zur Messung der Steuerbelastung vgl. H. AARON (1965): Some criticism of tax burden indices.
Vgl. S. AFRIAT (1977): The price index, 1 ff. Die Notwendigkeit zeitinvarianter Standards ergibt sich, da “if a material body is undergoing deformation in time, this can be known only by means of a measuring rod which is transnorted through time without deformation”. ( Zitat S. 3 ).
Bracewell-Milnes definiert neben seiner area of intension“ ebenfalls relative Intensionsmaße, indem er Flächen seiner graphischen Darstellung zueinander in Beziehung setzt.
Als Beispiel dafür, daß nach wie vor Abgrenzungsprobleme in der Festlegung von Steuerquoten bestehen, sei Bracewell-Milnes’Kritik an internationalen Steuerlastvergleichen des britischen statistischen Zentralamtes (CSO) erwähnt. Er kommt zum Schluß, daß “the Economic Trends articles have consistently underestimated the burden of United Kingdom taxation by comparison with other countries. It is for consideration whether the Economic Trends articles in their present form have not outlived their usefulness.”
BRACEWELL-MILNES (1977): Short measure from Whitehall, p.6.
Für den Mitte der sechziger Jahre von Stanley SURREY geprägten Begriff hat sich noch keine gleichwertige deutsche Übersetzung durchgesetzt.
Einen ersten groben Versuch diese Effekte zu eliminieren unternehmen J. LOTZ und E.R. MORSS (1967): Measuring “tax effects” in developing countries.
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Genser, B. (1985). Unzulänglichkeiten einiger neuerer Steuerlastkonzepte. In: Steuerlastindizes. Studies in Contemporary Economics, vol 14. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88262-3_2
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