Zusammenfassung
Wenn bei einem Patienten mit „Quetschung des Brustkorbes“ und mit Rippenbrüchen ein rasch auftretender Flüssigkeitserguß in der Brusthöhle auftritt, so diagnostizieren wir einen Bluterguß, der sowohl aus einer zerrissenen Intercostalarterie, wie auch aus den Blutgefäßen der Lunge oder des Mediastinums stammen kann. Eine Verletzung der Lunge wird zur Gewißheit, wenn sich zum Bluterguß die Erscheinungen des Pneumothorax gesellen (s. Abb. 248), oder wenn der Verletzte auch Blut aushustet. Handgreiflich wird die Lungenverletzung, wenn die Luft in das subcutane Zellgewebe eindringt und zu dem bekannten Bilde des sich oft auf weite Strecken ausdehnenden Zellgewebsemphysems führt (s.Abb. 249
und 250), dessen Ausdehnung sich auch auf dem Röntgenbilde beurteilen läßt (s. Abb. 251, S. 198). Gar nicht selten findet sich bei Rippenfrakturen ein Hautemphysem ohne gleichzeitigen Pneumothorax vor. Hierbei müssen durchaus nicht immer vorbestehende Pleuraverwachsungen bestehen. Es kann vielmehr die Lunge (durch den bei jedem Brusttrauma reflektorisch erfolgenden Glottisschluß) in die Frakturstelle hineingepreßt und dort gefangengehalten werden. Findet sich die Lungenverletzung subpleural in Hilusnähe, so kann es zur Ausbildung des Mediastinalemphysems kommen. Unter zunehmender Atemnot mit Cyanose und venöser Einflußstauung in den Thorax bildet sich im Jugulum eine luftkissenartige Vorwölbung. Bei rechtzeitiger Incision dieser Stelle kann der bedrohliche Zustand durch Entweichen der gespannten Luft behoben werden.
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De Quervain, F. (1950). Über Lungenverletzungen. In: Lenggenhager, K. (eds) Spezielle Chirurgische Diagnostik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88223-4_27
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