Zusammenfassung
Sehen wir von den Neubildungen des Zahnfleisches und des Alveolarfortsatzes ab, die wir bei den Geschwülsten der Mundhöhle besprechen werden, so bieten die Neubildungen des Unterkiefers einfache Verhältnisse dar. Bei jeder uns auf den ersten Blick als Geschwulst erscheinenden Schwellung der Mandibula werden wir uns vor allem fragen, ob überhaupt eine Geschwulst und nicht etwa ein entzündlicher Prozeß vorliegt. Hat die Erkrankung mit Zahnschmerzen begonnen, und finden wir als Erklärung der letzteren cariöse Zähne, ist der Verdickung des Unterkiefers ein akut entzündliches Stadium vorangegangen, weiß der Patient von wiederholten akuten Schüben zu berichten, zeigt er gar als Erinnerung an dieselben die Narbe einer alten Zahnfistel, oder finden wir endlich bei rein chronischem Verlauf am Halse tuberkulöse Drüsen, so werden wir den Gedanken an eine Neubildung aufgeben und an eine der im Kapitel 13 beschriebenen Entzündungsformen denken. Ist die Schwellung dagegen allmählich, schmerzlos entstanden, und sind die Zahnschmerzen, wenn solche überhaupt vorhanden sind, erst nachträglich hinzugekommen, fangen vielleicht gesunde Zähne an, sich zu lockern, ohne daß wir am Zahnfleisch entzündliche Veränderungen nachweisen könnten, so werden wir auf Neubildung schließen. Vielfach gibt uns die Palpation einigen Aufschluß. Eine entzündliche Schwellung läuft gegen den gesunden Knochen allmählich aus, während sich viele Geschwülste gegen denselben
scharf absetzen.
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De Quervain, F. (1950). Die Geschwülste des Unterkiefers. In: Lenggenhager, K. (eds) Spezielle Chirurgische Diagnostik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88223-4_15
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