Zusammenfassung
Die Stellung des arbeitenden Menschen in der Gesellschaft — zugleich auch die Auffassung von der Arbeit an sich — ist nicht zu allen Zeiten die gleiche gewesen. Sie war (und ist es auch heute noch) gewissen Wandlungen unterworfen so wie auch die Gesellschaft den Gesetzen der Entwicklung verhaftet ist. Eine Betrachtung über den Wandel des Bildes vom arbeitenden Menschen wird also nur in Beziehung zur jeweiligen Gesellschaftsordnung zu sehen sein. Sie müßte im Grunde auch die Gesichtspunkte von Philosophie und Politik, Rechtsprechung und staatlicher Verfassung, von Wirtschaft und Technik, Arbeitsmedizin und Arbeitsrecht umfassen. In der folgenden Darstellung müssen wir uns jedoch auf einige Gesichtspunkte arbeits- und sozialpsychologischer sowie arbeits- und sozialpolitischer Art beschränken. Wir werden uns auch damit begnügen müssen, den Zeitraum etwa vom Beginn des 18. Jahrhunderts an zu betrachten und auch hier nur die Hauptentwichlungslinien im mittel- und westeuropäischen Raum.
„Nach einer immer wieder bestätigten Erfahrung entspricht es offenbar der menschlichen Natur, daß jede Gegenwart dazu neigt, die Zeit ihrer Väter und Vorväter im Lichte eines heute verlorengegangenen Glückes zu sehen. Geschichtlich hat dies wenig zu besagen. Wenn der lebenden Generation die Vergangenheit als „gute alte Zeit“ erscheint, so liegt darin noch nicht die Gewähr, daß sie wirklich besser, beglückter und entlasteter war als die Gegenwart.“
Philipp Lersch
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Literatur
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© 1958 Johann Ambrosius Barth, München
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Ulich, E. (1958). Über den Wandel des Bildes vom Arbeitenden Menschen. In: Däumling, A. (eds) Seelenleben und Menschenbild. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88155-8_13
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