Zusammenfassung
Die Beschäftigung mit Wahrnehmungsvorgängen bei Schizophrenen führt zu ungewöhnlichen Phänomenen, die Kraepelin (1909) als „Perzeptionsphantasmen“ und Bleuler (1911) als „Fälschungen in der Auffassung der Wirklichkeit“ umschrieben haben. Wahrnehmungsstörungen bei Schizophrenen sind Ausdruck derart komplexer Vorgänge, daß sie einer experimentellen Erforschung nicht unmittelbar zugänglich sind. Um sie aber doch untersuchen zu können, wurden Wahrnehmungsabläufe weitgehend aufgegliedert, was zunächst zur Beschreibung elementarer Aufmerksamkeitsleistungen geführt hat; diese wurden oft aus ihren wechselseitigen Bezügen künstlich herausgelöst, um sie in Einzelbetrachtungen zu untersuchen. Bei einem solchen Vorgehen kann der Bezug zum Ganzen leicht verlorengehen. Will man statt dessen psychopathologische Vorgänge in ihrer Komplexität untersuchen, so werden die Forderungen nach methodischer Faßbarkeit und Meßgenauigkeit, wie sie bei physischen und psychischen Elementarvorgängen noch gut realisierbar sind, immer weiter in den Hintergrund treten müssen.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsAuthor information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1980 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Hartwich, P. (1980). Einleitung. In: Schizophrenie und Aufmerksamkeitsstörungen. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 24. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88140-4_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-88140-4_1
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-88141-1
Online ISBN: 978-3-642-88140-4
eBook Packages: Springer Book Archive