Herz-Gefäßsystem

Zusammenfassung

Die Herzdiagnostik hat in den letzten Jahrzehnten entscheidende Fortschritte gemacht. Innerhalb einer Vielzahl neuer Untersuchungsmethoden nimmt die radiologische Beurteilung eine — nicht selbständig entscheidende — aber zentrale Stellung ein. Die wichtigsten Untersuchungsformen, Herzkatheterisierung und Angiokardiographie bedürfen der Mitarbeit und Auswertung durch einen kardiologisch erfahrenen Röntgenologen. Diese differenzierte Herzdiagnostik beschränkt sich nicht nur auf die angeborenen Angiokardiopathien, sondern erfaßt auch immer mehr Formen erworbener Herzfehler, die einer operativen Behandlung zugänglich sind. Das inzwischen gesammelte Erfahrungsgut aus klinischen, operativen und autoptischen Befunden hat dazu geführt, daß für die Röntgenuntersuchung Kriterien gewonnen wurden, die früher unbekannt waren oder vernachlässigt wurden. Die Angiokardiopathien sind auch heute noch „Kreuzworträtsel" und die komplizierten Fehlbildungen oft nicht leicht zu lösen. Entscheidend ist aber, daß sie von verschiedenen Seiten aus anzugehen sind, und daß vor jeder therapeutischen Konsequenz jeder Buchstabe — d.h. jeder Befund — sinnvoll im hämodjniamischen und anatomischen Mosaik untergebracht werden muß. Der Röntgenologe darf und kann nicht auf Grund seiner Befunde allein entscheiden, sondern nur in Übereinstimmung mit klinischen und Laboratoriumsbefunden.