Zusammenfassung
Die Kenntnis vom physiologischen Ablauf der Ossifikation ist eine der wesentlichsten Voraussetzungen für die Röntgendiagnostik in der Pädiatrie. Da die Entwicklung des wachsenden Organismus integrierend mit dem Wachstum seines Skeletes zusammenhängt, ist der Röntgenbefund des Skeletes ein Kriterium für den physiologischen oder pathologischen Ablauf der Entwicklung des Gesamtorganismus. Der radiologisch leicht feststellbare Ossifikationsstand ist vielfach ein objektiverer Indicator für den Entwicklungsablauf als die anthropometrischen Maße von Körpergröße, -gewicht, -umfang und -proportionen. Der gesetzmäßige Ablauf sowohl der Ossifikation als auch der körperlichen Entwicklung des Organismus ist in der Erbmasse verankert und wird postnatal vom endokrinen System gesteuert. Die Verteilung der aus beiden entwicklungsbestimmenden Faktoren resultierenden Entwicklungspotenzen ist qualitativ und quantitativ so abgestimmt, daß dem jeweiligen Entwicklungsstand ein eng umschriebener Ossifikationsstand entspricht. Während Störungen innerhalb dieser beiden entwicklungsbestimmenden Faktoren — Erbmasse und innersekretorisches System — tiefgreifende und nachhaltige Abweichungen vom physiologischen Ossifikationsablauf verursachen können, haben exogene und alimentäre Noxen nur geringere und passagere Auswirkungen auf die Skeletreifung.
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Schmid, F., Weber, G. (1955). Skelet. In: Röntgendiagnostik im Kindesalter. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88120-6_1
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