Zusammenfassung
Obwohl es nach den gesetzlichen Bestimmungen keine Möglichkeit gibt, eine Schwangerschaft aus kindlicher Indikation heraus zu unterbrechen, können Situationen entstehen, in denen ein zu erwartender Fruchttod oder eine schwere körperliche oder geistige Mißbildung des Kindes für die Mutter eine derartige Belastung darstellen, daß bei Weiterführung der Schwangerschaft die Gefahr eines dauernden Schadens der Gesundheit entsteht. Eine schwere Konfliktsituation für die Mutter wird sich vor allem dann ergeben, wenn nach den Erfahrungen bei einer Krankheit in einem hohen Prozentsatz mit schwerer Schädigung des Kindes zu rechnen ist. In erster Linie sind hier die Embryopathien sowie die Rhesusinkompatibilität zu nennen. Neuerdings zeigt die Häufung schwerer Mißbildungen nach der Einnahme bestimmter Medikamente während der frühen Gravidität, daß auch andere Momente unter Umständen hier zu berücksichtigen sind. Für die Beurteilung der Frage einer evtl. Schwangerschaftsunterbrechung ist dabei neben der Berücksichtigung der psychischen Situation der Schwangeren die Kenntnis der Häufigkeit der kindlichen Schädigung und der Möglichkeiten ihrer Verhütung wichtig.
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Literaturverzeichnis
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Vest, M. (1964). Krankheiten und Mißbildungen der Frucht. In: Müller, C., Stucki, D. (eds) Richtlinien zur medizinischen Indikation der Schwangerschaftsunterbrechung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88107-7_13
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