Zusammenfassung
Unter den Rauschgiftdrogen nimmt der Peyotl eine botanische Sonderstellung ein. Es handelt sich nämlich um einen Kaktus. In seinem Aussehen ähnelt er einem krautlosen kleinen Rettich, dessen Oberteil halbkugelig aus dem Boden ragt. Von seinen Artgenossen, den Kugelkakteen, unterscheidet er sich auffällig nur durch seine Stachellosigkeit (Abb. 31). Seinen Scheitel zieren zur Blütezeit einige hellrosa gefärbte Blütenrosetten. Die Heimat dieses kleinen, graugrünen Kaktus ist die Wüste Mexikos und die Gegend des Rio Grande del Norte (Abb. 33). Sein häufiges Auftreten in der Nähe des Ortes San Jesus Peyote im mexikanischen Staate Cohahuila soll ihm den Namen Peyot, Pellote oder Peyotl (Endung tl nachgestellter aztekischer Artikel) eingetragen haben. Wahrscheinlicher ist aber, daß der Ort dem Kaktus seinen Namen verdankt. Im Aztekenvokabular heißt nämlich Peyotl soviel wie Seidengespinst oder Raupenkokkon. Vielleicht bezieht sich dies auf die feine Behaarung des Kaktus. Denkbar wäre auch, daß hiermit im übertragenen Sinne das „Hirngespinst“, das Gespenstersehen, gemeint ist, das der Rausch-Kaktus erzeugt.
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Wagner, H. (1970). Halluzinogene Rauschgiftdrogen der Neuen Welt (Mexiko, Mittel- und Südamerika). In: Rauschgift-Drogen. Verständliche Wissenschaft, vol 99. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88041-4_7
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