Zusammenfassung
Seitdem J. Parkinson vor nunmehr rund 150 Jahren in einer meisterhaften Darstellung das nach ihm benannte klinische Syndrom beschrieben hat, haben unermüdliche Forschungen zu immer genaueren ätiologischen und pathogenetischen Aufgliederungen des Krankheitsbildes geführt. Zugleich ist es durch den fortschreitenden Ausbau heilgymnastischer und medikamentöser Behandlungsverfahren gelungen, die schweren Leiden der Kranken wesentlich zu lindern. Forschung und Therapie schienen aber in den letzten Jahrzehnten schließlich alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben, die auf den bisher beschrittenen Wegen erreichbar waren, und eine gewisse Stagnation zeichnete sich ab. Ganz neue Ausblicke eröffneten sich dann mit der in jüngster Zeit entwickelten operativen Behandlung, die nicht nur überraschende therapeutische Erfolge zeitigte, sondern darüber hinaus der Erforschung psychophysischer Korrelationen bisher unbekannte Ansatzpunkte bot. Wir waren in der glücklichen Lage, ein großes Krankengut, das nach einheitlichen Gesichtspunkten vom gleichen Operateur behandelt wurde, vor und nach der Operation sehr genau klinisch und psychopathologisch zu untersuchen und über lange Zeit katamnestisch zu verfolgen. Besonders vorteilhaft war dabei, daß alle Untersuchungen in einer Hand lagen und demnach bei der Auswertung der Untersuchungsergebnisse nicht nur schriftlich fixierbare Daten, sondern auch unmittelbare persönliche Eindrücke für jeden Einzelfall präsent waren. Das derart bearbeitete Erfahrungsgut brachte uns ganz neue Einsichten in die psychophysischen Zusammenhänge und die psychopathologische Gestaltung des Parkinsonsyndroms. Der damit erzielte Erkenntnisgewinn blieb nicht nur eine Bereicherung unseres theoretischen Wissens, sondern brachte darüber hinaus einen wichtigen praktischen Beitrag für die Abgrenzung der Indikation und für die Prognose dieser operativen Behandlung.
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Fünfgeld, E.W. (1967). Zusammenfassung. In: Psychopathologie und Klinik des Parkinsonismus vor und nach stereotaktischen Operationen. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie, vol 119. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88000-1_3
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