Ein psychopathischer Hypochonder

Zusammenfassung

Der vorhergehende Fall hat uns dazu gedient, die Ausfaltung einer einseitigen Verlaufsgestalt in einer Vielfalt von Weltbezügen paradigmatisch zu erhellen. Der Versuch, die fortschreitende Einschränkung des gelebten Entwurfs zur starren Konsequenz und seine Verlaufsstruktur von vielen Seiten her aufzuweisen, zwang uns zu großer Ausführlichkeit. Nachdem die Methode eine konvergierende Erschließung der einen gemeinsamen Verlaufsgestalt von ihren verschiedensten Auszeugungen her mit sich bringt, mußten auch manche Wiederholungen in Kauf genommen werden. Die Zumutung für den Leser soll nun, da unser methodisches Vorgehen einigermaßen gründlich exemplifiziert worden ist, verringert werden. Die beiden folgenden Fälle werden schon in der Darstellung der Lebensgeschichte und ihrer Selbstzeugnisse so sehr auf das Wesentliche reduziert werden, daß kaum mehr als der Verlaufscharakter der Fassade in einigen seiner Auszeugungen zur Sprache kommt. Damit werden eine Fülle von Weltbezügen und von Themen, die für den Daseinsgang von untergeordneter Bedeutung sind, vernachlässigt. Zweifellos ist damit auch die Treue dem Fall gegenüber eingeschränkt; die methodische Verläßlichkeit bleibt jedoch einigermaßen erhalten, weil die einseitige Alternative, auf die wir uns konzentrieren werden, eben zunehmend zur starren Konsequenz wird, die den ganzen Daseinsgang beherrscht — die Vielfalt früher aufgetauchter Möglichkeiten und Weltbezüge schrumpft im Verlauf ihrer sich ausbreitenden Herrschaft. Dies allein ermächtigt uns zu einer solchen Vereinfachung und Kürzung, wie wir sie vorhaben.