Zusammenfassung
Von Krisen in der Psychotherapie soll die Rede sein. Auf daß aber die Sache, von welcher die Rede ist, wirklich ins Wort und in den Begriff eingehe, muß sie sorgfältig bedacht werden. Wer sich anschickt, das zu tun, entdeckt, was jede derartige Besinnung aufdeckt, daß die Rede von solchen und jeglichen Krisen eine höchst ungenaue und insofern eine keineswegs sorgfältig bedachte Rede ist. Statt aufzudecken, deckt sie zu. Meist läuft sie, weil ihr die unbedenkliche Geläufigkeit der zungen- und eilfertigen Umgangssprache eignet, der Sache, um die es geht, unbeschwert durch sie, voraus. Fragen wir indessen, inwiefern „voraus“, so wird plötzlich deutlich, daß sie ihr nachhinkt, und unversehens entsteht der Eindruck, daß unsere Worte zwar auf eine Sache oder präziser: auf einen Sachverhalt abzielen, daß sie aber durch Überschießen seiner Gegebenheit oder durch Zurückbleiben hinter ihm, meist durch beides, ihn verfehlen.
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© 1954 Springer-Verlag OHG. Berlin Göttingen Heidelberg
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Von Gebsattel, V.E.F. (1954). Krisen in der Psychotherapie. In: Prolegomena Einer Medizinischen Anthropologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87964-7_17
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