Ein Operationsverfahren zur Versorgung von Lidkolobomen

Zusammenfassung

Die Überlegung, wie man einen relativ großen angeborenen Oberliddefekt bei einem 6jährigen Mädchen mit optimalem Erfolg, aber mit der geringsten Belastung des Patienten und der geringsten zusätzlichen Entstellung beheben könnte, hat zur Entstehung des Operationsverfahrens geführt, welches hier vorgestellt wird. Bei diesem Kind sollte vermieden werden, daß in der Nachbarschaft des Auges neue Narben entstehen. Eine seitliche Raffung der Wundränder kam aufgrund der Größe des Defektes nicht in Frage. Eine Stiellappenplastik (Mustardé), die zur Entstellung des gegenüberliegenden Lides führt, kam ebenfalls nicht in Frage, wie auch eine Tarsus-Lidrand-Überpflanzung (Hübner) oder ein Volltransplantat (Youens, Neubauer). Beide Methoden führen zur Verküzung und damit zur Entstellung eines anderen, unschuldigen Lides.