Zusammenfassung
Während bei den meisten der bislang ausgeführten Versuche der Studierende Vorgänge beobachtete, die außerhalb von ihm vor sich gehen und sich vielfach irgendwie objektiv aufzeichnen lassen, oder doch, falls im Organismus sich vollziehend, in ihren Auswirkungen sichtbar gemacht werden können, steht er nunmehr Untersuchungen gegenüber, bei denen er zum großen Teil Erscheinungen wahrzunehmen hat, die sich in. ihm selbst in Gestalt von Empfindungen oder Gefühlen abspielen. Eine reiche Erfahrung hat gezeigt, daß hierbei die Gefahr einer flüchtigen Durchführung mancher Versuche groß ist. Unter anderem deshalb, weil der Versuchsleiter nicht immer eine objektive Kontrolle über eine gründliche Ausführung des einzelnen Versuches ausüben kann. Er ist mehr oder weniger auf die Angaben der Studierenden angewiesen. Es ist bei manchen davon eine mehr oder weniger energische Anregung notwendig, um zu erreichen, daß die einzelnen Versuche so gründlich durchgeführt werden, daß ihr Ausfall dauernder Besitz wird. Sehr erschwert wird vielfach die Durchführung von Versuchen durch die Umgebung. Es ist für den einzelnen Studierenden nicht ganz leicht, sich auf ein subjektives Erlebnis so vollkommen zu konzentrieren, wie es erforderlich ist, um z. B. bei der Auslösung von Sinnesempfindungen zu verwendbaren Ergebnissen zu gelangen, wenn im gleichen Raum zahlreiche Personen mit der Durchführung von Versuchen beschäftigt sind1).
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© 1949 Dr. Dietrich Steinkopff, Frankfurt/Main
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Abderhalden, E. (1949). Untersuchungen an Sinnesorganen Allgemeine Vorbemerkungen. In: Physiologisches Praktikum. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87860-2_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-87860-2_6
Publisher Name: Steinkopff
Print ISBN: 978-3-7985-0004-4
Online ISBN: 978-3-642-87860-2
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