Zusammenfassung
Logik und Ethik unterscheiden sich gemeinsam von Ästhetik dadurch, daß sie die kulturelle Möglichkeit des Verhaltens untersuchen sofern dieses unter der „materialen“ Idee steht (V, 1). Es geht hier um Wirklichkeits- und Werturteil und dessen tätige Ausführung. Wenn alles Urteil im gleichen Sinn eine Einheit ist wie die Idee selber Eine ist, und man also eigentlich von der ästhetischen, logischen, ethischen „Seite“ des Urteils und nicht von dreierlei Urteilen sprechen müßte, so gehören doch in dieser Dreifalt die logische und die ethische Seite in besonderer Weise zusammen, weil sie beide die „Materie“ und nicht die Form der Welt betreffen. Zugleich ist ersichtlich, daß das (materiale) Urteil nach seiner logischen Bedeutung sich im Urteil als solchem erschöpft, in dem Sinn, daß die Bestimmung des tätigen Verhaltens nicht ihm, sondern dem Werturteil zukommt. Als logisches ist das Urteil einfach „Feststellung“ des Objekts nach der Wirklichkeit, wie sie ist, nicht nach seiner Bedeutung für die neue Gestalt der Welt; diese Bedeutung festzustellen ist Sache des Urteils als wertenden. Nur wegen dieser Bedeutung aber, d. h. nach dem Wert des Objekts, hat das Subjekt „etwas mit ihm zu tun“. Es, das Subjekt, nimmt selber Anteil an der Neugestaltung (in jeder Funktion), es ist an ihr „interessiert“. Anteil nimmt es aber durch Verkehr (Auseinandersetzung, Reaktion) mit dem Objekt, in Zusammenarbeit mit diesem. Es hat also mit ihm zu tun insofern, als es, das Objekt, seinerseits Anteil an der Neugestaltung hat, d.h. nach seinem Wert. Das tätige Verhalten zu ihm ist daher bestimmt durch das Werturteil.
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© 1952 Springer-Verlag OHG., Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Häberlin, P. (1952). Logik. In: Philosophia Perennis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87824-4_6
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