Zusammenfassung
Die spezifischen Elemente eines Skelettmuskels sind die Muskelfasern. Sie haben bei relativ geringem Querschnitt eine beträchtliche Länge. Jede Faser zeigt bei Betrachtung der Länge eine prächtige Querstreifung, welche durch regelmäßige Abwechslung heller (isotroper) und dunkler (anisotroper) Substanz bedingt ist. Auf die feineren Details dieser Streifung (Zwischen-, Neben-, Mittelscheibe) soll nicht eingegangen werden. Die Endigungen der Muskelfasern sind breit oder spitz oder abgestuft; Verästelungen und netzförmige Verbindungen der Fasern (Synzytien) sind in manchen Körpermuskeln beobachtet worden. Durch Chromsäurelösung kann ein Längszerfall der Muskelfasern in Myofibrillen bewerkstelligt werden, von denen jede einzelne wieder Querstreifung zeigt. Durch Behandlung in verdünntem Alkohol tritt ein Zerfall der Muskelfasern in scheibenförmige Stücke, die sog. discs, oder in kleinste Würfelchen, die sog. sarcous elements ein. Discs und sarcous elements sind anisotrop. Nicht die ganze Substanz der Muskelfasern ist zu Fibrillen differenziert, sondern die Fibrillen liegen, diffus verteilt oder zu Bündeln (Muskelsäulchen) vereinigt, in undifferenziertem Protoplasma. Dieses wird Sarkoplasma genannt. Im Sarkoplasma (besonders der trüben, weniger der hellen Muskelfasern) finden sich feinkörnige Einlagerungen proto-und paraplastischer Natur, die sog. Sarkosomen. Es sind teils Mitochondrien, teils Granula, welche Lipoide und Glykogen gespeichert haben. Da die Fibrillen, wie erwähnt, in dieses undifferenzierte Sarkoplasma eingelagert sind, erscheinen auf Querschnitten durch die Muskelfasern die quergeschnittenen Fibrillenbündel, entweder gleichmäßig verteilt oder felderartig angeordnet (sog. Cohnheimsche Felder).
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Borst, M. (1950). Bewegungsorgane. In: Pathologische Histologie. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87793-3_9
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