Die Psychopathologie des Kindes

Zusammenfassung

Das normale Kind hat seine bestimmten Entwicklungsphasen. Auf Grund unserer Kenntnisse der allmählichen Ausbildung wichtiger Bezirke des ZNS werden wir nicht nur mit den entwicklungsphysiologischen Abläufen der Motorik und Psychomotorik und der vegetativen Funktionen, die vom Stammhirn aus gelenkt werden, und dadurch zunächst mit dem körperlichen Verhalten des Kindes vertraut; wir werden auch über die Entwicklung der geistig-seelischen Grundlagen, über den Aufbau der Persönlichkeit nach der bewußten und unbewußten Seite, die zuerst weniger, dann immer mehr sich nach den augenblicklichen Gegebenheiten und Zielen richtet und verändert und deren Sitz in der Gehirnrinde zu suchen ist, orientiert. Voraussetzung ist die Intaktheit der Motorik und der Sinnesorgane. Dabei handelt es sich nicht um etwas Konstantes und Unabänderliches, da wir einen wachsenden Organismus vor uns haben, und dadurch erklärt sich die Mannigfaltigkeit der Verhaltensweisen des Kindes. Eine ausführlichere Darstellung dieses Fragenkomplexes finden wir in den Arbeiten von Homburger, Peiper und Zeller.