Erkrankungen der Verdauungsorgane einschließlich Pankreas

Zusammenfassung

Die Erkrankungen der Verdauungsorgane stellen den Arzt um so öfter vor diagnostisch und therapeutisch schwierige und schwerwiegende Entscheidungen, je jünger die betreuten Patienten sind. Dies gilt sowohl für das oft notwendige rasche Handeln bei akuten abdominellen Erkrankungen, als auch für jenen nicht unbeträchtlichen Prozentsatz von Kindern im Sprechzimmer, welche unter chronisch-rezidivierenden „Bauchbeschwerden“ leiden. In der Behandlung angeborener und akut auftretender Darmverschlüsse sind in den letzten Jahren — nicht zuletzt durch eine bessere Anaesthesietechnik — erhebliche Fortschritte erzielt worden, so daß Operationen heute auch in der Neugeborenenperiode ein lohnendes Risiko darstellen. Auch die bislang unter dem palliativen Schlagwort „Nabelkoliken“ laufenden chronischen Bauchbesch werden haben eine weitgehende Aufschlüsselung in einzelne klinische wohlumschriebene Krankheitsbilder erfahren, so daß heute die Grenzen zwischen organischen Krankheiten und „funktionellen“ Störungen schärfer gezogen werden können. Die diagnostische Problematik beruht auf der unzuverlässigen Schmerzlokalisierung kleiner Kinder und auf der Tatsache, daß viele Symptome von Seiten des Verdauungstractus, wie Erbrechen, Appetitlosigkeit, Diarrhoe, Obstipation wohl vom Darmkanal ausgehen können, nicht viel seltener aber Ausdruck einer nicht intestinal bedingten Allgemeinerkrankung des Organismus sind.

Einige sowohl für den Pädiater wie für den Chirurgen gleich wichtige Krankheitsbilder wurden trotz mancher unvermeidlicher Wiederholungen in beiden Abschnitten des Lehrbuches behandelt.