Über einige bewährte Meßmethoden für das Deckschichtenwachstum

Zusammenfassung

Die Ermittlung des zeitlichen. Verlaufs des Deckschichtenwachstums insbesondere bei höheren Temperaturen erfolgt im allgemeinen durch Bestimmung der zeitlichen Gewichtszunahme der Metall- oder Legierungsprobe, verursacht z. B. durch die infolge Oxydbildung aufgenommene Sauerstoffmenge. In der Technik führt man häufig die Ermittlung der Gewichtszunahme als Maß der Oxydationsgeschwindigkeit in der Weise durch, daß man eine größere Zahl von Proben in den Ofenraum bringt, in dem eine definierte Temperatur und Gaszusammensetzung herrscht. Anschließend werden zu verschiedenen Zeiten in geeigneten Zeitintervallen die Proben aus dem Ofen genommen und ihre Gewichtszunahme auf einer Analysenwaage bestimmt. Bei gleicher Vorbehandlung und Bearbeitung der Proben werden die zu verschiedenen Zeiten gefundenen Gewichtszunahmen die Konstruktion einer kontinuierlich verlaufenden Gewichtszunahme-Zeitkurve gestatten, sofern nicht sekundäre Störungen, wie z. B. Auf- und Abplatzen der Oxydschichten oder Rekristallisationsvorgänge, auftreten. Zur weiteren Auswertung wird man versuchen, mit den Meßpunkten eine Gerade entsprechend einem linearen, parabolischen, kubischen oder logarithmischen Zeitgesetz zu erhalten. Solange das zu untersuchende Material, wie z. B. Stähle, in größerer Menge zur Verfügung steht, ist diese „Vielzahl-Meßmethode“ recht brauchbar.