Schlußbemerkungen

Zusammenfassung

Überblickt man abschließend noch einmal das Oestrogenproblem, wie es sich aus der Zusammenstellung in diesem Buche darstellt, so gelangt man zu der Feststellung, daß eine sehr große Anzahl von Einzeltatsachen erarbeitet worden ist. Manche von ihnen können vielleicht nicht als völlig gesichert angesehen werden, und viele sind wahrscheinlich nur als vorläufige Information zu betrachten. Von einem einheitlichen und abgeklärten Gesamtbild sind wir jedenfalls in allen Teilgebieten der Oestrogenforschung noch weit entfernt. Nirgends ist ein auch nur vorläufiger Abschluß oder gar ein Stehenbleiben erkennbar. Obwohl also von Forschern in aller Welt eine enorme Arbeitsleistung vollbracht wurde, wird man sich dennoch am Ende etwas resigniert fragen, ob denn das Ergebnis im ganzen wirklich befriedigen kann und ob unser Zuwachs an Wissen die große Mühe letztlich gelohnt hat. Wohl wissen wir viel mehr als früher, wohl sehen wir manche Dinge und etliche Beziehungen klarer. Eigenartigerweise erscheinen uns aber auch viele Fragen, die vielleicht vor 20 oder 30 Jahren als ziemlich leicht beantwortbar galten, heute als viel unsicherer und komplexer. Selbst dort, wo genügend sichere Ansätze vorhanden zu sein schienen, sind wir in Wirklichkeit vielfach über eine reine Beschreibung von Endeffekten noch nicht hinausgekommen. Inwieweit unsere Vorstellungen überhaupt den tatsächlichen Abläufen entsprechen, entzieht sich unserer Kenntnis. Sie setzen uns jedoch bestenfalls in die Lage, ganz allgemeine Aussagen ohne Sicherheit im einzelnen oder ganz spezielle Aussagen ohne allgemeine Gültigkeit zu machen.

„Und niemand mag ein Buch machen oder einen Text: die Natur machet den Text, der Arzt nur die Gloß übsr dasselbige Buch. Nun siehe, wie reimt es sich zusammen, dein Gloß und der Elementen Text ?“

Paracelsus