Zusammenfassung
Der Bluthochdruck bzw. die Hypertonie ist definiert als andauernde die Norm überschreitende Steigerung des arteriellen Mitteldruckes. Der Begriff der Blutdrucknorm darf wegen der großen physiologischen Schwankungsbreite nicht in ein tabellarisches Schema gepreßt werden, insbesondere sollte die starre Formel „Systolischer Normblutdruck = 100 + Lebensalter“ fallen gelassen werden, da sie falsch ist. Ein mehrmals gemessener diastolischer Blutdruck von mehr als 90–95 mm Hg ist immer als pathologisch anzusehen, und zwar unabhängig vom Alter. Die obere Normgrenze des systolischen Blutdrucks dagegen korreliert in gewissen Grenzen mit dem Lebensalter: bei jüngeren Individuen sind Werte über 140, bei älteren über 160 mm Hg systolisch als krankhaft anzusehen. Ein 90jähriger mit einem Blutdruck von 170 mm Hg ist also in der Regel als Hypertoniker zu betrachten (Ausnahmen: Erfordernishochdruck bei skierotisch bedingtem Verlust der Windkesselfunktion), ein Gleichaltriger mit einem Blutdruck von 130 mm Hg systolisch andererseits nicht unbedingt als hypoton zu bezeichnen. — Modifiziert nach einer Empfehlung der WHO nehmen wir eine Hypertonie an, wenn der Blutdruckwert systolisch über 140–160 mm Hg (je nach Lebensalter) und/oder diastolisch über 90–95 mm Hg liegt.
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Kluthe, R., Szczeponik, N. (1970). Definition und Allgemeines. In: Nieren- und Hochdruckkrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87634-9_8
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