Zusammenfassung
Nach eingehendem Studium der neurosekretorischen Zentren von Lumbricus terrestris in aufgehellten Paraldehydfuchsin-Totalpräparaten und nach Anwendung der Pseudoisocyanin-Peaktion von Sterba (fluorescenzmikroskopische Beobachtungen) wurden neue technische Verfahren zur Darstellung der Neuroglia gesucht. Die filamentreichen Gliazellen von Lumbricus terrestris lassen sich in Chromalaunhämatoxylin-Phloxin-Präparaten mit der fluorescenz-mikroskopischen Methode von Fleischhauer erfassen. Noch präzisere Ergebnisse kann man aber beim Regenwurm mit einem eigenen Verfahren erzielen. Die Schnittserien werden mit Orange G-Phosphorwolframsäure (modifiziert nach Goldner) behandelt und anschließend im Fluorescenzmikroskop (Ortholux-Orthomat; Filterkombination Blau BG 12, K 530) betrachtet. In einem sonst dunklen Cytoplasma leuchten nur die Gliafilamente auf. Auf Grund der Zellform und der Feinheiten des Astwerks kann man bei Lumbricus grundsätzlich drei verschiedene Typen der Faserglia unterscheiden. Die kleinen, stark verzweigten Zellen des Typ I bilden Faserkörbe um die Nervenzellen. Die mit nur 1–2 langen Fortsätzen ausgestatteten, wenig verzweigten Zellen vom Typ II treten bei der Regeneration als erste Gliaform in Erscheinung; sie zeigen zuerst nur sehr zarte Filamente. Typ III umfaßt große, stark verästelte Elemente. Die Gliaarchitektonik der neurosekretorischen Zentren unterscheidet sich vom Gliabild der rein nervösen Areale. So scheint der Glia-Typ III c nur im Neuropil des Oberschlundganglions vorzukommen. Aus der Feinstruktur kann auf enge funktionelle Beziehungen zwischen den neurosekretorischen Zellen und der Neuroglia geschlossen werden. Die Neuroglia der Wirbellosen läßt sich mit den neuen Spezialmethoden wesentlich besser darstellen als mit den konventionellen Verfahren. An einer genauen Gliakarte von Lumbricus terrestris wird noch gearbeitet.
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Zimmermann, P. (1967). Zur Frage der Gliazellen in den neurosekretorischen Zentren von Lumbricus terrestris L. In: Stutinsky, F. (eds) Neurosecretion. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87609-7_27
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