Zusammenfassung
Im Zusammenhang der Frage nach der Zeugungsfähigkeit des Mannes „und allen damit zusammenhängenden Störungen“ sollen nun auch die sexualpsychologischen Aspekte zum Wort kommen. Natürlich nicht die Gesamtheit der Aspekte, sondern nur einige prinzipielle Gesichtspunkte, die für Sie im Einzelfall von Interesse sein können. Wer von Berufs wegen speziell die körperlichen Bedingungen des Menschen im Auge haben muß, muß besonders wachsam sein für die psychischen Ausdrucksformen jener Körperlichkeit, schließlich auch für das Psychische, das sich in eigenartiger Loslösung vom Körperlichen — niemals aber ohne körperlichen Bezug — ausdrücken kann. Denn da, wo sich Psychisches präsentiert, ist dieses jedenfalls mit in den Blick zu nehmen, es darf nicht übersehen werden. Unter Umständen sind andere als körperliche Behandlungsmethoden erforderlich oder auch nur nützlich. Zum Beispiel den Fall einer Erwartungsangst mit Versagen der Erektion. Da ist nicht nur Testosteron oder ein Aphrodisiacum zu rezeptieren. Das Gleiche gilt, wie sich versteht, für den reinen Psychologen bzw. Tiefenpsychologen oder den nur psychologisch arbeitenden Psychiater (den es leider auch gibt). Diesem wäre das Gegenteil in Erinnerung zu rufen, das Denken an die körperlichen Bedingungen. Die Anwesenden wissen, wie töricht es ist, einem alternden Witwer, der im Gefolge einer Wiederverehelichung seine nachlassende Potenz bemerkt, nichts weiter als autogenes Training zu verordnen.
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Giese, H. (1965). Sexualpsychologische Aspekte der Rolle des Mannes. In: Schirren, C. (eds) Neue Ergebnisse der Andrologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87586-1_17
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