Zusammenfassung
Die Stabilitätsbeziehungen der auf Seite 371 f. aufgeführten Hochdruck-Minerale sind in jüngerer Zeit von experimentell arbeitenden Mineralogen und Petrologen eingehend untersucht worden. Die meisten dieser Minerale gehören dem chemisch relativ einfachen Modellsystem MgO-Al2O3-SiO2-H2O (abgekürzt MASH) an (Abb. 145, Hilfsfigur links oben). Das P,T-Diagramm (Abb. 145) erfaßt Bedingungen innerhalb der Erdkruste bis in den oberen Erdmantel hinein mit einer Tiefe von rund 180 km. Im einzelnen ist Talk + Disthen, die Paragenese des Weißschiefers, erst über 6 kbar Wasserdruck zwischen 600 und 800 °C stabil. Sie verdrängt mit ansteigendem P,T die in jungen Sedimenten bis zu deren niedriggradiger Metamorphose (Grünschieferfacies) enthaltene Paragenese Chlorit + Quarz. Die zugehörige Kreuzreaktion ist in der Hilfsfigur von Abb. 145 ablesbar. Es ist interessant festzustellen, daß die im Weißschiefer gesteinsbildend aufgefundene Mineralparagenese Talk + Disthen zuerst im Laboratorium synthetisiert wurde, ehe sie im natürlichen Gestein entdeckt worden ist.
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Matthes, S. (1993). Hochdruck-minerale als Geobarometer. In: Mineralogie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87508-3_25
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