Öffentlicher Dienst

Zusammenfassung

Seit dem Zusammenbruch im Jahre 1945 ist in größeren Teilen Deutschlands, nämlich in der sowjetischen Besatzungszone und in Berlin das Berufsbeamtentum abgeschafft, in anderen Gebieten (z. B. in Nordrhein-Westfalen) wird eine erhebliche Verminderung des Berufsbeamtentums erwogen. An die Stelle der Beamten treten insoweit Angestellte, die zu ihrer Anstellungskörperschaft in einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis stehen². Ihre Rechtslage richtet sich alsdann nicht nach öffentlichem Recht, sondern nach Arbeitsrecht, wenn auch, wie sich herausstellen wird, diese öffentlichen Angestellten einer Sonderregelung im Vergleich zu privaten Angestellten unterworfen werden müssen, wenn man nicht einer theoretischen politischen Forderung zuliebe wichtige Belange der Praxis und des Gemeinwohls unbeachtet lassen will. In jedem Falle gehört eine ausführliche Darlegung des Privatrechts der öffentlichen Angestellten ins Arbeitsrecht, nicht in ein Lehrbuch der Verwaltung. Im Hinblick auf die große Zahl der in Deutschland heute noch vorhandenen Beamtenverhältnisse, ferner mit Rücksicht auf diese gerade für das deutsche öffentliche Recht typische Rechtsinstitution, die formal vom Nationalsozialismus nicht allzu stark verändert wurde, und endlich wegen vieler verwaltungspolitischer Parallelen zwischen den Beamten und öffentlichen Angestellten (z. B. Grundsätze der Auswahl) rechtfertigt sich die im nachstehenden abgedruckte ausführliche Behandlung des Beamtenwesens.

Schrifttum: Da in West- und Süddeutschland weite Teile des Beamtenrechts aus der Zeit vor 1945 noch gelten, hat das Schriftum seine Bedeutung zum großen Teil behalten. Bedeutsamste systematische Darstellung, auf die sich das Folgende wiederholt stützt: Carl Heyland: Deutsches Beamtenrecht (1938); Röchling: Grundriß des neuen Beamtenrechts (1937); Koenig: Einführung in das neue Dienststrafrecht (1937); Dennewitz-Hornberg: Beamten- und Dienststrafrecht (1941).