Zusammenfassung
Alle physikalischen Begriffe entspringen dem Bereich der sinnlichen Wahrnehmung und Erfahrung. Dem Ausgangspunkt solcher Begriffe kann daher die mangelnde Definitionsschärfe des täglichen Lebens sehr wohl anhaften. Die nötige Schärfe wird erst in dem Augenblick erreicht, in welchem durch Angabe einer Meßvorschrift quantitative Angaben ermöglicht werden. Kann man für einen Begriff mehrere Meßvorschriften geben, die zum gleichen Resultat führen, so ist in dieser Übereinstimmung ein Naturgesetz enthalten. Seine Gültigkeit reicht genau soweit wie die Übereinstimmung der Meßresultate nach den beiden Vorschriften. Durch immer neue Abwandlung der Bedingungen wird der Bereich abgesteckt, innerhalb dessen das Gesetz gilt und außerhalb dessen es versagt. Jedes auf diesem Wege gefundene Versagen bedeutet, daß das Gesetz noch unvollständig formuliert war, d. h., daß eine stillschweigende Voraussetzung darin enthalten war, deren ausdrückliche Formulierung notwendig ist. Wird sie klar formuliert in das Gesetz eingefügt, so erweitert sich dessen Gültigkeitsbereich.
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© 1961 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Flügge, S. (1961). Einführung in die elementare Mechanik. In: Lehrbuch der Theoretischen Physik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87335-5_1
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