Zusammenfassung
Die Leber ist das große chemische Zentrallaboratorium des menschlichen Körpers. Es gibt kaum einen Stoffwechselvorgang im Organismus, an dem die Leber nicht in irgendeiner, wenn auch noch so entfernten Weise beteiligt wäre. Daher hat sich die Erforschung der Leberfunktionen in ihrem Ablauf unter normalen und pathologischen Verhältnissen in den letzten Jahrzehnten immer mehr der Methoden der physiologischen Chemie bedienen müssen. In engem Zusammenhang damit steht der außerordentliche Reichtum der Leber an Fermenten. Aufbau der Monosaccharide zu Glykogen (Glykogenie) und umgekehrt, Glykogenbildung aus Nichtkohlehydraten wie Aminosäuren, Glycerin usw. (Glykoneogenie), Abbau der Fette bis zu den Ketonkörpern, Umwandlung der Fette in Phosphatide, Aufbau der Aminosäuren zu spezifischen Plasmaeiweißkörpern (Fibrinogen, Prothrombin, bestimmte Albumine und Globuline), Abbau der Aminosäuren, Harnstoffbildung, Synthese der Gallensäuren sind nur einige der wichtigsten Stoffwechselfunktionen der Leber. Sie ist das wichtigste Organ für die Zerstörung und Entgiftung körperfremder und körpereigener Stoffe (Darmfäulnisprodukte, Skatol, Indol, Phenol, Kresol, Benzoesäure, Alkaloide, Metalle, aber auch der Hormone, wie Follikelhormon usw.). Mit der Ausscheidung der Galle führt die Leber dem Darm für Verdauung und Resorption wichtige Stoffe zu (Gallensäuren) und eliminiert nicht mehr verwertbare Stoffwechselprodukte (Bilirubin).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Adler, A.: Die Leber als Exkretionsorgan. Handbuch der normalen und pathologischen Physiologie, Bd. 4. Berlin: Julius Springer 1929.
Axenfeld u. Brass: Bioptische Untersuchungen bei Icterus catarrhalis. Frankf. Z. Path. 57, 147 (1940).
Bergmann, G. v.: Funktionelle Pathologie, 2. Aufl. Berlin: Julius Springer 1936.
Bormann, v.: Erg. inn. Med. 58 (1940).
Bürger: Über den parenchymatösen Ikterus. Dtsch. med. Wschr. 1941; 1943.
Chiray et Pavel: La vésicule biliaire. Paris: Masson & Cie. 1927.
Eppinger: Die Leberkrankheiten. Wien: Julius Springer 1937.
Gutzeit: Icterus infectiosus. Münch. med. Wschr. 1942.
— Dtsch. med. Wschr. 1944.
Haberer, H. v.: Die Erkrankungen der Leber und der Gallenwege. Monographie. Kempen: Thomas-Verlag 1947.
Hörstebrock, R.: Neuere Erkenntnisse über Hepatitis infectiosa. Klin. Wschr. 1947, 904.
Hoff, F.: Behandlung innerer Krankheiten. Monographie. Stuttgart: Georg Thieme 1947.
Kalk: Die großen Verlaufsformen der Hepatitis epidemica. Dtsch. med. Wschr. 1947, Nr 23/24, 308; Nr 33/34.
Naunyn: Klinik der Cholelithiasis. Leipzig 1892.
Nonnenbruch: Das hepatorenale Syndrom und die Hyposthenurie. Klin. Wschr. 1939. Verh. dtsch. Ges. inn. Med., 51. Kongr. Wiesbaden 1939.
Rimpau, W.: Erg. inn. Med. 59 (1940).
Rössle, R.: Entzündungen der Leber.
Henke-LuBarsch’ Handbuch der speziellen und pathologischen Anatomie, Bd. 5/1. Berlin 1930.
— Virchows Arch. 291, 1 (1933).
Siegmund, H.: Die pathologische Anatomie der Hepatitis epidemica. Klin. Wschr. 1947, 833.
Stroebe u. Schwiege: Die Erkrankungen der Leber und Gallenwege. Handbuch der inneren Medizin, 3. Aufl., Bd. 3. 1938.
Stuhlfauth: Die epidemische Gelbsucht. Der Militärarzt (Ö.) 1941, 591.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1949 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
v. Bergmann, G., Schwiegk, H. (1949). Krankheiten der Leber und Gallenwege. In: Schwiegk, H., Jores, A. (eds) Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87317-1_10
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-87317-1_10
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-49137-5
Online ISBN: 978-3-642-87317-1
eBook Packages: Springer Book Archive