Zusammenfassung
Wenn wir von dem sog. septischen Exanthem absehen, handelt es sich ausschließlich um Infektionen der Haut durch die sog. Eitererreger (Pyokokken). Diese können von außen her an die Haut herangebracht oder schon auf ihr vorhanden sein, ohne bisher krankmachend zu wirken. Sammelname für diese Erkrankungen ist Pyodermie. Erreger sind fast ausschließlich Streptococcus haemolyticus und Staphylococcus aureus, seltener citreus, noch seltener albus. Streptokokken und Staphylokokken unterscheiden sich durch bestimmte biologische Eigenarten. Als Faustregel kann gelten: 1. Streptokokken sind serotaktisch, Staphylokokken leukocytotaktisch, d. h. der Streptococcus provoziert ein seröses, höchstens serös-eitriges, dünnes Sekret, während der Staphylococcus den typisch rahmigen Eiter hervorruft. Mit anderen Worten: im letzteren Falle sind im austretenden Serum sehr reichlich Eiterkörperchen (Leukocyten) enthalten, während es im ersteren Falle nur wenig Leukocyten enthält. 2. Der Staphylococcus hat die Neigung, in die Talg- und Schweißdrüsen einzudringen und sich dort anzusiedeln. Der Streptococcus bevorzugt dagegen die Lymphspalten der Haut. — Mischinfektionen von beiden dürften öfters vorkommen, sollen aber hier außer Betracht bleiben. Die großen Lymphabfuhrwege werden auffallenderweise vom Streptococcus eher gemieden, während der Staphylococcus Lymphangitis und -adenitis erzeugt. Beide Erregerarten können ihre krankmachende Wirkung nur entfalten, wenn sie durch Verletzung der Hornschicht der Epidermis in das saftreiche Gewebe derselben, d. h. in die tieferen Lagen und eventuell von da in die Cutis eindringen.
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Rost, G.A. (1948). Durch Kokken hervorgerufene Hauterkrankungen (Pyodermien). In: Lehrbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87312-6_8
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