Zusammenfassung
Wird eine Reihe verschiedener lyophober Sole hergestellt und die Änderung ihrer Eigenschaften nach bestimmten Zeitabständen beobachtet, so kann folgendes festgestellt werden. Manche Sole behalten ihre ursprünglichen Eigenschaften längere Zeit hindurch, andere dagegen ändern sich schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit. Mehrere Eigenschaften disperser Systeme hängen von der Teilchengröße ab, die sich zeitlich mehr oder weniger stark ändern kann. Am häufigsten verläuft diese Änderung derart, daß infolge der Brownschen Bewegung die Teilchen zusammenstoßen, in einer Anzahl von Fallen sich vereinigen und auf diese Weise immer mehr und mehr vergröbern. Schließlich setzen sich die schwersten Teilchen langsam zu Boden. Aber auch der umgekehrte Fall ist denkbar: infolge der lösenden Einwirkung des Dispersionsmittels können die Kolloidteilchen mehr und mehr in kleinere zerfallen und sich schließlich in mikromolekulare Einheiten • auflösen. Ebenso wie ein Sol aus grobdispersem Stoff (durch Dispergierung) oder aus mikromolekularen Zerteilungen (durch Kondensation) entstehen kann, ebenso kann es auch durch die umgekehrten Vorgänge zugrunde gehen. Die Vernichtung. oder radikale Umwandlung einer kolloiden Lösung durch Vergröberung der Teilchen wird Koagulation, die Vernichtung durch Auflösung Dissolution genannt.
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Wo. Pauli u. P. Dessauer: Helv. chim. Acta 25, 1225 (1942).
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© 1949 J. F. Bergmann in München
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Jirgensons, B., Straumanis, M. (1949). Die Zustandsänderungen lyophober Sole. In: Kurzes Lehrbuch der Kolloidchemie. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87254-9_13
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