Zusammenfassung
Allgemeine Charakteristik der mittelalterlichen Medizin: Gleichmäßigkeit der tragenden Ideen ohne wesentliche nationale Färbung, wie sie die Medizin der Neuzeit, vor allem seit der Bildung der Territorialstaaten, zeigt. Starke Durchdringung von Volks-und wissenschaftlicher Medizin. Starke Abhängigkeit vom Weltanschaulichen, speziell von der religiösen Weltanschauung. Besondere Zähigkeit der Tradition. Überwiegendes Interesse der Gelehrten für den geisteswissenschaftlichen Anteil der Medizin. Erst in den späteren Jahrhunderten Erwachen des Verständnisses für die induktive Forschung aus der Erfahrung und dem Experiment. Wichtigste selbständige Leistungen: Erste Anfänge der systematischen anatomischen Lehre und Forschung an der meuschlichen Leiche. Klare Erfassung der Infektion als Krankheitsursache und neuer Krankheitsbilder (Syphilis). Systematische Bekämpfung der Epidemien und andere große Fortschritte in der privaten und öffentlichen Hygiene. Neue Medikamente, darunter der Alkohol. Bedeutsame Entwicklung der Chirurgie. Erste Konstruktion der Brille. Schaffung des modernen Krankenhauses. Anfänge einer sozialen Medizin für alle Bevölkerungsschichten, während die antiken Ärzte nur für die oberen Klassen wirkten und lehrten. Weiterentwicklung der ärztlichen Ethik. Einführung eines systematischen Unterrichtes und behördlicher Prüfungen. Schaffung eines vom Staat anerkannten, vom Pfuscher geschiedenen Ärztestandes.
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© 1960 Springer-Verlag OHG/Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Diepgen, P., Goerke, H. (1960). Die Heilkunde des Mittelalters. In: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87252-5_3
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