Zusammenfassung
Während Jahrhunderten standen den Menschen nur natürliche Farbstoffe zur Verfügung. Zum Färben dienten die sogenannten Farbdrogen, das heißt Pflanzen-, in selteneren Fällen auch Tierbestandteile, in denen der Farbstoff in hoher Konzentration vorlag, meist jedoch nicht rein, sondern im Gemisch mit anderen, oft weniger erwünschten Farbstoffen. Derartige Drogen wurden aus den Rinden, den Wurzeln, dem Stammholz, den Blüten und den Gallen verschiedener Pflanzen, wie auch aus einigen Blattlausarten durch Trocknen und Mahlen hergestellt1. Allerdings sind nur die wenigsten Naturfarbstoffe für direkte Färbungen auf Textilien wie Baumwolle, Wolle und Seide geeignet. In den meisten Fällen ist eine Vorbehandlung der Faser mit einer „Beize“ erforderlich, wozu verschiedene Metallsalze verwendet wurden und zwar vor allem Aluminiumsalze (Alaune), Eisensulfat, Kupfersulfat, Zinnchlorid und Bichromate. Dabei liefern Zinnbeizen die klarsten, Aluminiumbeizen etwas trübere und Eisen-, Kupfer- und Chrombeizen mit denselben Farbstoffen verhältnismäßig trübe und blaustichige Farbtöne. Die Kunst des Färbens bestand in früherer Zeit vor allem darin, mit verschiedenen Metallbeizen und möglichst nur einem Farbstoff verschiedene Farbtöne zu erzeugen. So liefert Krapp, in welchem das Alizarin als wirksamer Bestandteil vorhanden ist, auf Zinnbeize ein Orange, auf Calzium-Aluminiumbeize ein Rot und auf Eisenbeize ein Violett.
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Literatur
Eine eingehende Übersicht gibt Menzi, K.: SVF-Fachorgan 11, 547 (1956).
Einen ausführlichen Überblick über die Frühzeit der Farbstoffindustrie gibt: Welham, R. D.: J. SOC. Dyers Colourists 79, 98, 146, 181 (1963).
Vgl.: WiZinger-Aust, R.: Angew. Chem. 70, 99 (1958).
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© 1964 Springer-Verlag OHG/Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Schweizer, H.R. (1964). Geschichtliches. In: Künstliche Organische Farbstoffe und Ihre Zwischenprodukte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87245-7_2
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