Zusammenfassung
Die Anflugschimmel stellen bisher in der Diskussion um mögliche pathogene Eigenschaften der Schimmelpilze eine unbekannte Größe dar. Ebenso wie bei den Hefen bildet bei den Schimmeln ihr ubiquitäres Vorkommen, ihre in den meisten Fällen gesicherte Harmlosigkeit das größte Hindernis für eine bündige Stellungnahme zur Pathogenitätsfrage bei einem Fund auf der kranken Haut und damit ein stets betontes Argument der Autoren, die den Schimmeln pathogene Eigenschaften im wesentlichen absprechen wollen. Andererseits geht man davon aus, daß die als Anflugkeime aufzufassenden Schimmel auf der Haut, d. h. bei unversehrter Oberfläche auf dem Stratum corneum liegen und nicht invasiv sind. Daraus ergibt sich die Forderung, vor Abnahme von Untersuchungsmaterial zur mikroskopischen und kulturellen Prüfung auf die Anwesenheit von pathogenen Pilzen die Hautoberfläche gründlich zu entfetten, zu reinigen und dadurch so weit wie möglich zu entkeimen. Eine derartige Reinigung stößt aber auf pathologisch veränderter, besonders auf zerklüfteter, aufgelockerter oder mit Auflagerungen bedeckter Haut auf Schwierigkeiten; die Wirkung der Reinigung dürfte unter solchen Bedingungen gemindert sein.
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Adam, W., Lücke, HJ. (1965). Häufigkeit und Bedeutung von Anflugschimmeln. In: Grimmer, H., Rieth, H. (eds) Krankheiten durch Schimmelpilze bei Mensch und Tier. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87236-5_6
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