Qualitativer Überblick

Zusammenfassung

Die Natur und das Spektrum der aus dem Weltraum in die Lufthülle der Erde eindringenden Primärkomponente sowie die Art und die Größe der Wirkungsquerschnitte der als Folge davon in den verschiedenen Schichten der Atmosphäre ausgelösten vielfältigen Umwandlungsprozesse (vgl. Einführung) sind heute in den gröbsten Zügen soweit aufgeklärt, daß man den Versuch unternehmen kann, ein quantitatives — wenn auch vorerst noch mit mancherlei Unsicherheiten behaftetes — Gesamtbild der Entwicklung der kosmischen Strahlung in der Atmosphäre zu entwerfen. Die Rolle eines integrierenden Bestandteils in diesem Bilde wird — der Natur der Sache nach — die Theorie der sog. Nukleonenkaskade spielen, die einerseits den Mechanismus beschreibt, nach dem sich die Nukleonenkomponente selbst in der Atmosphäre entwickelt und darüber hinaus andererseits — über diese Nukleonenkomponente — die Verbindung herstellt zwischen der Primärkomponente und den verschiedenen sekundären Erscheinungen und Komponenten der kosmischen Strahlung. Als wichtigste unter diesen Folgekomponenten sind die m-Mesonen zu nennen, die wegen ihrer großen Durchdringungsfähigkeit den überwiegenden Beitrag zur kosmischen Strahlung auf Meereshöhe liefern, sowie die Elektronen und Photonen. Die letzteren beiden Teilchensorten bilden, indem sie sich durch die Prozesse der Bremsstrahlung und Paarerzeugung ständig wechselseitig erzeugen, eine gemeinsame Komponente (s. Kap. IV) die sich kaskadenartig in der Atmosphäre (wie überhaupt in Materie) fortpflanzt.