Korrigierte sinuatriale Leitungszeit

Zusammenfassung

Störungen der Erregungsleitung in den perinodalen Fasern des Sinusknotens werden durch die Bestimmung der sog. sinuatrialen Leitungszeit erfaßt. Das von Strauss et al. (19) angegebene Verfahren beruht auf der Annahme, daß bei zunehmend frühzeitiger Stimulation des Vorhofs zunächst in einer Phase 1 die vom Sinusknoten kommende Erregung und die stimulierte Vorhoferregung kollidieren. Die auf die Stimulation folgende Pause ist kompensatorisch. Bei ausreichender Frühzeitigkeit — Phase 2 — erreicht die stimulierte Vorhoferregung den Sinusknoten vor seiner Eigenerregung und depolarisiert ihn. Die Pause ist jetzt nicht mehr kompensatorisch. Unter Verwendung eines Koordinatensystems wird in Phase 2 aus den Mittelwerten der postextrasystolischen Intervalle nach Abzug der mittleren Zykluslänge die sinuatriale Leitungszeit berechnet (5, 8, 10). In einem modifizierten Verfahren ermitteln Steinbeck et al. (9) die sinuatriale Leitungszeit nicht aus den Mittelwerten der postextrasystolischen Intervalle in Phase 2, sondern als Einzelwert aus dem Schlag, der bei größtmöglichem Abstand zur vorausgehenden Vorhofaktion den Sinusknoten noch vorzeitig depolarisiert.