Arthritis bei Colitis ulcerosa und Enteritis regionalis

Zusammenfassung

Bereits 1929 stellte Bargen aufgrund eines ausgedehnten Beobachtungsgutes fest, daß Arthritis die häufigste Komplikation der Colitis ulcerosa außerhalb des Darmtraktes sei. 1935 kamen Hench u. Mitarb. zu dem Schluß, daß es sich bei dieser Arthritis oft um ein von der progredient chronischen Polyarthritis abzugrenzendes, mit dem Grundleiden in einer bestimmten Beziehung stehendes Krankheitsbild handle. Eine gewisse Häufung von Arthritis wurde 1954 von Van Patter u. Mitarb., auch für die Enteritis regionalis festgestellt. Diese Beobachtungen blieben lange Zeit unbeachtet und die, bei Colitis ulcerosa bzw. Enteritis regionalis auftretenden Arthritiden, wurden als Fälle von progredient chronischer Polyarthritis bei Colitis ulcerosa bzw. Enteritis regionalis aufgefaßt. Erst mit der Einführung der Agglutinationstests zum Nachweis der Rheumafaktoren zog der Umstand, daß in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle von Arthritis bei Colitis ulcerosa bzw. Enteritis regionalis diese Tests negativ ausfielen, die Aufmerksamkeit der Forscher auf diese Arthritisform. So erschienen in kurzer Folge mehrere grundlegende Untersuchungen (Colitis ulcerosa: Bywaters u. Ansell, 1958; Fernandez-Herlihy, 1959; Ford u. Vallis, 1959; Kirsner u. Mitarb., 1957; McEwen u. Mitarb., 1958; McEwen u. Mütarb. (1962), Enteritis regionalis: Anselland Wygley, 1964; Daffneru. Brown, 1958). 1963 wurde die Arthritis bei Colitis ulcerosa bzw. Enteritis regionalis als ein besonderes Krankheitsbild von der American Rheumatism Association anerkannt (Blumberg u. Mitarb., 1964; Decker u. Mitarb., 1964; Ruhl u. Sokoloff, 1965). Auch im europäischen Raum wird diese Affektion als selbständiges Krankheitsbild anerkannt (Caroit, 1966; Deicher u. Arend, 1966; Pfenninger, 1963; Caroit u. Mitarb., 1965).