Zusammenfassung
In einef Zeit wie der heutigen, wo die Infektionskrankheiten so stark zurückgegangen sind und die klinischen Erfahrungen mit der früher so viel angewandten Heilserumtherapie nur noch den alten Ärzten erinnerlich sind, wo zudem die Neigung besteht, fast jeden Gelenkschmerz „reflektorisch“ mit den A-Streptokokken in pathogenetische Beziehung zu setzen (und deshalb mit Penicillin zu behandeln), ist es von größter praktischer Bedeutung, die Existenz und die Häufigkeit der postinfektiösen Rheumatoide auf allergischer Grundlage in Erinnerung zu halten, die den Ärzten früherer Zeiten selbstverständlich war. Die Schwierigkeit besteht freilich darin, daß die klinische Abgrenzung oft unmöglich ist und Übergangsformen zum rheumatischen Fieber einerseits, Zur Infektarthritis und zur septischen Gelenkmetastase andererseits häufig sind, letzteres gerade wegen der Wirksamkeit der Antibiotika. Deshalb sollte die so eindrucksvolle und früher jedem praktizierenden Arzt geläufige Erfahrung mit der Serumkrankheit, die rheumatoide Gelenkprozesse von leichter bis zu schwerster und generalisierender Art auszulösen vermochte (besonders vor der Zeit der Fermo-Seren), in Erinnerung gehalten werden, gerade weil sie zwar nicht im strengen Sinne „postinfektiös“, aber doch der Prototyp eines eindeutig rein allergischen, fremdeiweißbedingten Rheumatoids war. Denn sie zeigte in „klassischer“ Form die pathogenetischen Eigenschaften des „echten“ Rheumatoids, das nichts mit direkter Bakterien- oder gar Streptokokken-Einwirkung zu tun hat.
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Höring, F.O. (1970). Rheumatoide bei Infektionskrankheiten. In: Schoen, R., Böni, A., Miehlke, K. (eds) Klinik der rheumatischen Erkrankungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87173-3_18
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