Zusammenfassung
Die griechischen Väter haben die Seelquote nicht aus dem Nichts erschaffen. Die Quote der Väter steht vielmehr im Schnittpunkt von verschiedenen geschichtlichen Entwicklungslinien.1
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Literatur
Soweit die geschichtlichen Grundlagen der Seelquote überhaupt untersucht worden sind, besteht Übereinstimmung, daß sie auf der christlichen Caritas und der Belohnung des guten Werkes beruht (Mario Falco, Art. Disposizioni per l’anima, Enciclopedia per l’anima; Alfred Schnitze, Augustin und der Seelteil des germanischen Erbrechts, S. 184; Der Einfluß der christlichen Ideen und des römischen Rechts auf die germanische Hausgemeinschaft, Atti del Congresso Internazionale di Diritto Romano, Pavia, I, 1934, S. 202). Das ist zutreffend, aber es ist nur ein Element in der Geschichte dieses komplizierten Phänomens.
Über die Geschichte des Totenkults und seine Ausstrahlungen in Recht, Sitte und Religion, die hier nur skizziert werden, s. eingehend „Totenteil und Seelgerät“; ferner Artikel „Totenteil“, R. E. für die klass. Altertumswissenschaft, XII, S. 1813–1828, sowie Über römisches Recht im Rahmen der Kulturgeschichte, S. 24 ff., 46 ff.
Siehe meine Besprechung, Z. Sav. St., rom. Abt., 50 (1930), S. 668 ff.
Ein interessantes Beispiel von periodischer Totenernährung am Grabe, die ein hochgebildeter Chinese erst kürzlich in Cambridge, Massachusetts, ausübte, siehe Über Römisches Recht im Rahmen der Kulturgeschichte, S. 34.
Walter F. Otto, Die Manen, 1923, S.24 ff., 29 ff., 41 ff., L. Malten, Mitteilungen des deutschen archäologischen Instituts, Römische Abt., Bd. 38, 39 (1923/24), S. 324, Anm. 1. Bruck, Totenteil und Seelgerät, S. 146, besonders Anm. 4.
Vgl. etwa Ernst Troeltsch, Soziallehren der christlichen Kirche, S. 209, Anm. 98 (im Hinblick auf die dogmatische Entwicklung des 12. und 13. Jahrhunderts, besonders beim Hl. Thomas): „Die Bedeutung der Glaubensvorstellungen in ihrer Logik rein für sich ist überhaupt sehr viel geringer als man denkt; in Kult und Recht liegen ihre Hauptwurzeln. Gerade eine soziologische Betrachtung der Kirchen zeigt im Kultus das eigentliche Bindemittel und im Recht ihre Bindeform; es ist nur natürlich, daß die rein logisch-theoretisch-spekulativen Elemente mehr daneben hergehen als Interessen der obersten Theologenschicht“. (In der antiken Welt, insbesondere der griechischen, vertraten die Philosophen die Stelle der Theologen).
Rohde, Psyche, II, 7. und 8 ed., S. 33 ff.; Schreuer, Das Recht der Toten, Zeitschrift für vergleichende Rechtswissenschaft, 33, S. 373 ff.; Bruck, Totenteil, S. 37 und passim; A. D. Nock, Tertullian and the Ahori, Vigiliae Christianae, IV, 1950, S. 132 ff.
Bruck, Über römisches Recht im Rahmen der Kulturgeschichte, S. 44, Anm. 69.
Vgl. für den griechischen Rechtskreis Totenteil und Seelgerät, S. 210 f., und für den römischen Über Römisches Recht, S. 46 ff., 50 ff., 57 ff.
Diogenes Laërtius, X, 18.
Cicero, de finibus, II, c. 31, 101. Vgl. Tertullian, de resurrectiane carnis, c. 1 (Migne, P.L., 2, Sp.795).
Vgl. über die entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhänge zwischen dem heidnischen und christlichen Seelgerät: Bruck, Totenteil und Seelgerät, S. 280–330, sowie neuerdings Johannes Quasten, Vetus superstitio et nova religio, the Problem of „Refrigerium“ in the Ancient Church of Northafrica (Harvard Theological Review, Bd. 33, 1940, S. 256 ff.).
Weitere Fälle siehe Totenteil und Seelgerät, S. 299–302.
Abgedruckt in Didaskalia et Constitutiones, ed. F. X. Funk.
Vgl. z. B. P. Mon. 8, Z. 5 (Byzantinische Papyri zu München, ed. Heisenberg und Wenger, Berlin und Leipzig, 1914, S. 92) und dazu Totenkult und Seelgerät, S. 304.
Vgl. Fr. Jos. Dölger, Der heilige Fisch in den antiken Religionen und im Christentum, 1922, S. 295 ff., Bruck, Totenteil, S. 275–302, 317 ff., Quasten, a. a. O. (s. oben Anm. 11).
W. Neuß, Die Anfänge des Christentums im Rheinlande, 2. Aufl., 1933.
Murko, Das Grab als Tisch, in „Wörter und Sachen“, 2, 1910, S. 110 ff.
Z. B. Augustinus, Confessiones, VI, c. 2 (Migne, P. G., Bd. 32, S. 719).
So dulden z. B. die Constitutiones Apostolorum VIII, c. 44 (ed. F. X. Funk I, S. 554) vom Ende des 4. Jahrh. die Gedächtnismahle an den Gräbern; sie warnen nur vor allzu reichlichem Weingenuß bei diesen Gelegenheiten (ἵνα μὴ παϱοινῶσιν). Weiteres bei Bruck, a. a. O., S. 295 f.
Konstantin, in seiner Rede an den Heiligen Sylogus, c. 12 (vgl. Harnack, Mission und Ausbreitung des Christentums, I, S. 181).
S. unten.
Zahn, in Hauck’s Realenzyklopädie v. Agape (Bd. 1, S. 236), Lucius, Die Anfänge des Heiligenkults in der christlichen Kirche, S. 27, Bruck, Totenteil und Seelgerät, S. 280 ff., 296 ff.
Vgl. M. Falco und A. Schultze (oben Anm. 1).
Z. B. in zwei Stiftungen im griechischen Philadelphia, abgedruckt bei B. Laum, Stiftungen in der griechischen und römischen Antike, Bd. II, 1914, Urkunden Nr. 83 und Nr. 85 (aus der Wende des 2. und 3. Jahrh. n. Chr.). Weitere Belege bei Bruck, Totenteil, S. 203, Anm. 4, und S. 314, und Über römisches Recht, S. 61 f.
Gegen diesen Glauben wendet sich z. B. der Kyniker Kerkidas (3. Jahrh. v. Chr.). Siehe unten S. 52, Anm. 55.
Friedlaender, Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms, III, S. 131 ff.
H. Bolkestein, Wohltätigkeit und Armenpflege im vorchristlichen Altertum, S. 473 und passim. — Über den sozialen Charakter der römischen Stiftungen siehe Scritti Ferrini, IV, S. 15 f., und „Über römisches Recht im Rahmen der Kulturgeschichte“, S. 61, Anm. 14. Manchmal sind jedoch gerade die Wohlhabenden in diesen Stiftungen begünstigt.
Einige schwache Ansätze führt Bolkestein (S. 473 f.) an. Als „das älteste abendländische Beispiel für die orientalische Anschauung, wonach ε͗λεημοσύνη, Mitleid, in erster Reihe in Erbarmen mit den Armen besteht und sich im Geben von Almosen äußert“, bezeichnet er die Grabschrift des C. Atilius, eines Juweliers in Rom, vom Ende der Republik (Pauly-Wissowa, Art. Atilius Nr. 65), wo es heißt (Dessau 7602): „homo bonus, misericors, amans pauperis“. Siehe ferner M. R. P. McGuire, Epigraphical evidence for social charity in the Roman West (American Journal of Philology, LXVII, 1946, S. 129–149).
Z.B. bei Ezechiel (597 v. Chr. nach Babylon deportiert) 18, 7–9 (dazu Joh. Herrmann, Die soziale Predigt der Propheten, Biblische Zeit- und Streitfragen, herausgegeben von F. Kropatschek, 6. Serie, XII, 1911, S. 23); Jesaias 1, 17; 10, 2 und 58, 7–10 (hierzu Herrmann, S. 25 ff., Joh. Nikel, Das Alte Testament und die Nächstenliebe, Biblische Zeitfragen, XI und XII, herausgegeben von P. Heinisch und J. Rohr, 1913), und Daniel 14, 24. Vgl. auch Sprüche Salomonis 28, 27. — S. auch Ecclesiasticus, III, 30; Tobias, IV, 7–11, XII, 8–9. (Bruck, Studi Riccobono, III, S. 414. Über die „Richtung aufs Soziale“im Alten Testament vgl. R. von Pöhlmann, Geschichte der sozialen Frage und des Sozialismus in der antiken Welt, II, 3. Aufl., S. 465 f.)
Belege aus der Babylonischen Religion finden sich in der Surpu-Serie (Greßmann, Altorientalische Texte zum Alten Testament, 2. Aufl., Berlin, 1926, S. 324 ff.). — In babylonischen „Weisheitssprüchen“ bei Greßmann, a. a. O., S. 291 heißt es Zeile 35: „Gib Brot zu essen, gib Wein zu trinken, wer um Almosen bittet, den bekleide und ehre. Darüber freut sich sein Gott über ihn, das gefällt Samas, er vergilt es ihm mit Gutem.“ Hier ist der Vergeltungsgedanke deutlich erkennbar. Weitere Belege in sumerischen Fragmenten des Berliner Museums (A. Jeremias, Altorientalische Geisteskultur, 2. Aufl., 1929, S. 470, 473), ferner im altägyptischen Totenbuch, Kap. 125 (Roeder, Urkunden zur Religion des alten Ägypten in „Religiöse Stimmen der Völker“, herausgegeben von W. F. Otto, 1915, S. 277 f. Siehe auch Greßmann, Altorientalische Texte zum Alten Testament, S. 12). Bei der „Versicherung der Sündlosigkeit“ vor den Totenrichtern, die Fürsprecher bei Osiris sein sollen, heißt es Zeile 10 ff.: „Ich habe getan... womit die Götter zufrieden sind. Ich habe den Gott erfreut mit dem, was er liebt. Ich habe Brot dem Hungernden gegeben, Wasser dem Durstenden, Kleider dem Nackten und eine Fähre dem Schifflosen“ usw. — In den Sprüchen des Amen(em)ope (mitgeteilt bei Budge, Egyptian Hieratic Papyri in the British Museum, 2. Serie, London, 1923, Tafel 1–4, ebenda S. 9 ff., 41 ff., übersetzt von Erman, Orientalische Literatur-Zeitung, 27, 1924, Spalte 241, vgl. Erman, Eine ägyptische Quelle der Sprüche Salomonis, Sitzungsberichte der Berliner Akademie, 1924, S. 86 ff.) ist der Vergeltungsgedanke ebenfalls deutlich erkennbar. Nach Erman, a. a. O., haben diese Sprüche den Sprüchen Salomos als Quelle gedient.
Andrer Ansicht Alfred Schultze, Atti del Congresso Internazionale di diritto Romano, S. 203, Anm. 15. Siehe aber Paul Koschaker, Europa und das römische Recht, München, 1947, S. 32: „... soziales... Denken (ist) erst durch das Christentum in die klassische Welt gekommen... das seine orientalische Herkunft auch in diesem Punkt nicht verleugnet. Denn der soziale Gedanke in der Gestalt des Schutzes der Schwachen ist im alten Orient zu Hause.“
Matth. XIX, 21.
Matth. XXV, 31 ff.
Mario Falco, Le disposizioni „pro anima“, Turin, 1911; Francesco Brandileone, I lasciti per l’anima e la loro transformazione (Memorie del R. Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti, XXVIII, Nr. 7); A. Schultze, Augustin und der Seelteil, S. 184; Benigni, Storia sociale della Chiesa, II, 2 (1915).
Basilius, In div. 7 (Migne, P. G., 31, Sp. 297).
Vgl. z.B. Chrysostomus, Hom. 66 ad Matth. (Migne, P. G., 57, Sp. 629ff.); Hom. 85 ad Matth. 4 (Migne, P. G., 58, Sp.759 ff., Sp. 762); Hom. III de Ele-emosyna 2 (Migne, P. G., Suppl. ad Chrysost. Opera, 64, Sp. 436, die Echtheit dieser Homilie ist zweifelhaft); Hom. 21 ad epist. I ad Corinth. (Migne, P. G., 61, Sp. 178 ff.); De verbis apostoli habentes eundem Spiritum II (Migne, P. G., 51, Sp. 278). — Häufig fügt Chrysostomus auch Predigten, die andern Themen gewidmet sind, am Schlusse noch die Mahnung zum Almosen bei, z. B. Hom. 23 in Joann. (Migne, P. G., 59, Sp. 142); In acta apostol. 48 i. f. (Migne, P. G., 60, Sp. 338); In epist. ad Rom., Hom.19 (Migne, 60, Sp. 549); In epist. ad Rom. (Migne, 60, Sp. 547) und anderwärts. — In der 66. Homilie ad Matth. (Migne, P. G., 57, Sp. 629 ff.) sagt Chrysostomus: „Ich schäme mich fast, daß ich über die Pflicht zum Almosengeben schon so oft gesprochen habe, weil meine Ermahnung noch nichts Gutes ausgerichtet hat.“ Vgl. Bruk, Studi Riccobono, III, S. 391 ff., 398 ff.
Siehe oben S. 34 und ausführlich Bruck, Totenteil und Seelgerät, S. 277 bis 329, und insbesondere über die römischen Stiftungen für die Toten, „Über römisches Recht im Rahmen der Kulturgeschichte“, S. 46–100.
Grimm, Rechtswörterbuch, Art. „Seelgerät“, A. Schultze, Zeitschrift der Savigny-Stiftung, Germ. Abt. 35 (1914), S. 2, Anm. 82.
Über A. Schultze’s Ansicht (Augustin und der Seelteil, S. 189), daß die Quote für die Seele auf Augustin zurückgeht, s. oben S. III, Anm. 5, und unten S. 77, Anm. 2.
S. oben § 5, V.
Über Andeutungen bereits bei Clemens Alexandrinus s. unten § 61 ff.
S. oben S. 30, Anm. 1.
S. oben S. 2.
Vgl. u. a. R. von Pöhlmann, Geschichte der sozialen Frage und des Sozialismus in der antiken Welt, 3. Aufl., München, 1925, I, S. 440 ff., 464 ff. (dazu den Nachtrag von F. Oertel, ebenda, S. 567 ff.), I. Seipel, Die wirtschaftsethischen Lehren der Kirchenväter (Theologische Studien der Leogesellschaft Nr. 18), Wien, 1907, S. 319 (Index); Otto Schilling, Reichtum und Eigentum in der altkirchlichen Literatur, S. 88 f., 92, 95, 98 (er allein hat die Frage des Maßes des Vermögens bei den Philosophen und den Vätern behandelt, aber den Seelteil erwähnt auch er nicht); Karl Joël, Geschichte der antiken Philosophie, I, S. 20 ff.
Siehe u. a. Bernhard Geyer, Überwegs Grundriß der Geschichte der patristischen und scholastischen Philosophie, 11. Aufl., Berlin, 1928, passim.
3 Übereinstimmungen der Patristik mit der griechischen Philosophie behandeln u. a. Max Pohlenz, Philosophische Nachklänge in altchristlichen Predigten, Zeitschrift für wissenschaftliche Theologie, Bd. 48, Leipzig, 1905, S. 72–95; Fialon, Étude littéraire et historique sur Saint Basile, Paris, 1869, S. 169 und passim; Mendier, L’Influence de la seconde sophistique sur l’oeuvre de Grégoire de Nysse, Paris, 1906; Theodore Leslie Shear, The Influence of Plato on Saint Basil, Baltimore, 1906; Carolus Gronau, De Basilio Gregorio Nazianzeno Nyssenoque Platonis imitatoribus, Diss. Gottingae, 1908; Augustinus Dirking, S. Basilii Magni de divitiis et paupertate sententiae quam habeant rationem cum veterum philosophorum doctrina (Diss.), Münster, Westf., 1911; P. R. Coleman-Norton, St. Chrysostom and the Greek Philosophers, Classical Philology, Chicago, 1930, S. 305 bis 317; Yves Courtonne, Saint Basile et l’Hellénisme, Thèse, Paris, 1934; Derselbe, Saint Basile, Homélies sur la richesse, Thèse, Paris, 1935. — J. Schäfer, Basilius des Großen Beziehungen zum Abendlande, Diss., Münster, Westf., 1909, war mir nicht zugänglich. — Basilius’ Kritik der Astrologie wird mit der griechischen Philosophie in Verbindung gebracht von Dom David Armandy Fatalisme et Liberté dans l’antiquité Grecque: Recherches sur la survivance de l’argumentation morale antifataliste de Carnéade chez les philosophes Grecs et les Theologiens Chrétiens des quatre premiers siècles, Louvain, 1945 (besprochen von A. D. Nock, American Historical Review, LII, Nr. 2, 1947, S. 300 f.).
Hieronymus (Epist. 70, Kap. 4, Migne, P. L., 22, 667) lobt die Kappadozischen Väter wegen ihrer Kenntnis der griechischen Philosophie (s. unten §14, Anm. 1).
Socrates, Historia ecclesiastica, IV, 26 (Migne, P. G., 67, Sp. 528), vgl. Courtonne, Saint Basile et l’Hellénisme, S. 5, Anm. 1.
Sozomenos, Historia ecclesiastica, VI, 17 (Migne, P. G., 67, Sp. 1334). — Siehe über Himerios und die Universität Athen zur Zeit von Basilius’ Studien: Petit de Julleville, l’école d’Athènes au IVe siècle après Jésus Christ, Thèse, Paris, 1868, S. 68 ff., F. Schemmel, Die Hochschule von Athen im IV. und V. Jahrhundert n.Chr., in „Neue Jahrbücher für das klassische Altertum“, XXII (1908), S. 498 ff.
Ed. Duebner, Bibl. Didot.
Ein typischer Zeitgenosse des Himerios war der Philosoph Themistios (etwa 320–390), der zu den bedeutendsten Männern der Zeit gehört. Als echter Eklektiker findet er, daß alle Philosophen demselben Ziele zustreben. Aber auch für ihn bleiben Plato und Aristoteles „die großen Heroen aller Weisheit“ (Überweg-Geyer, 11. Aufl., S.683).
Belege bei Gronau, S. 71; Shear, S. 39.
Belege bei Shear, S. 37. — Auffällig ist Plato’s Wirkung auf Basilius auch im „Hexaemeron“ (Shear, S. 59), sein Einfluß erstreckt sich aber auch auf andere Werke des Basilius (Shear, S. 5–60; Gronau, S. 49 f., 56, 58).
Vgl auch Schilling, S. 88 f., 91, 95.
Besonders in den Predigten VI, VII und XXI (Belege bei Dirking, passim, Ergebnis, S. 71).
Vgl. Pöhlmann, I, 3. Aufl., S. 449, ferner unten § 8.
Nach Aristoteles, Politik II, 4, 1, war der Philosoph Phaleas der erste, der gegen die Ungleichheit des Besitzes auftrat. In Eth. Nik. V, c. 6, 1134 a, 3.3, erblickt Aristoteles in diesem „Mehr-haben-wollen“ (πλέον αὐτῷ νέμειν) das wesentliche Kriterium der Ungerechtigkeit. Gegen das „Mehr-haben-wollen“ richtet sich z.B. Basilius’ VI. Homilie „Über das Wort ‚Ich werde meine Scheunen niederreißen und größere bauen‘“ (Luc. XII, 18) oder über das „Mehr-haben-wollen“ (πεϱὶ πλεονεξίας).
Über die Behandlung des Luxus bei den Vätern vgl. Bigelmaier, Festschrift für Ehrhardt (1922), S. 231–244.
Vgl. einerseits Plato, Republik, 373a ff., wo er neben Salben, Räucherwerk, Leckereien und Lustdirnen auch die Werke der Bildhauer, Maler, Musiker und Dichter aufführt, andererseits z. B. Chrysostomus, „Stellen über den Luxus“ bei Montfauçon, Bd. XIII (Synopsis).
Basilius, „Über den Anfang der Sprüche“, Hom. XII, Kap. 8 (Migne, P. G., 31, 401).
Ebenda, 31, Sp. 402/404.
Plato, Rep., 332 C.
Nik. Eth. V, 3, §7 (1131 a, 1.24 ff.): τὸ γὰϱ δίϰαιον ἐν ταῖς διανομαῖς ὁμολογοῦσι πάντεςϰατ’ἀξίαν τίνα δεῖν εἰναι. Vgl. A. H. Chroust und D. L. Osborn, Aristotles’ Conception of Justice, Notre Dame Law Review XVII, 1942, S. 129 bis 143. Basilius und Aristoteles gebrauchen sogar dieselben Worte.
Vgl. Shear, S. 18, Dirking, S. 71 und passim.
Vgl. z. B. Valentinians I. Verordnung von 364 (Cod. Theod. I, 29, 1).
Plato, Rep., 416d ff., 457c ff., 464c und d, 739c (vgl. unten S. 48).
Siehe oben Anm. 17.
Vgl. auch Nik. Eth. V, 3 § 8.
Ähnlich Fialon, a. a. O., S. 169: „Basile était nourri des lettres grecques et se délassait dans leur commerce... Quand il parlait à son peuple, ces souvenirs profanes se pressent dans son imagination à coté de ceux de la Bible, ces pensées d’emprunt se mêlaient aux siennes, se fondaient avec elles et lui devenaient propres.“ Zustimmend Dirking, S. 71, vgl. Shear, S. 59.
Plato, Leges, XI, 918d.
Shear, S. 38.
Aristoteles, Politica, I, 3, 8 f., 1256b.
Basilius, In Luc. 12, 18: 7 (Migne, P. G., 31, Sp.276); In div. 2 (Migne, P. G., 31, Sp. 284). Vgl. Schilling, S. 91, Anm. 3. — Clemens Alexandrinus, Paeda-gogus 2, 12 (Migne, P. G., 8, Sp. 541 if.): „Gott hat den Gebrauch aller Güter gestattet, aber er hat als Maß die Notwendigkeit hinzugefügt“ (Clemens kennt aber noch nicht die Quote).
Vgl. Basilius, In div. 7 (Migne, P. G., 31, Sp. 297), mit Plato, Leges 728e und 729a. Siehe hierzu Pöhlmann, I, S. 192 f., Schilling, S. 91, Shear, S. 15.
So faßt Plato seine Vorschläge für den „ersten Staat“ in dem Rückblick (Leges 739c) zusammen. Über die Originalvorschläge Platos siehe Rep. 416d ff., 457c ff., 464c und d.
Plato, Leges 739e.
Leges 740 A.
Es sollen immer 5040 Landlose bleiben (Leges 740 B).
Leges 740 B, C.
Leges 741 B.
Leges 742 A.
Leges 742 C.
νόμον σχῆμα, Plato, Leges, 744 D, E, 745 A.
Leges 744 D.
Leges 744 E.
Ebenda.
Leges 745 A.
Ebenda.
Plato nennt diese Abgabe Opfer für das Edle und Gute (ϰατὰ ἀναλώματα). Leges, 743 A; vgl. Pöhlmann, I, 3. Aufl., S. 451, Anm. 8.
Vgl. die Belege bei E. F. Bruck, Die Schenkung auf den Todesfall im griechischen Recht, Breslau, 1909, S. 144, Anm. 1 und 2.
Chrysostomus, 66. Hom. ad. Matth. (Migne, P. G., 58, Sp. 630.) Vgl. oben S. 25 und unten S. 69.
Es ist richtig, daß Plato’s Leges nicht so gut bekannt waren wie seine Politeia (Werner Jaeger, Paideia, III, S. 213). Basilius hatte jedoch fünf Jahre hindurch in Athen, dem Zentrum der griechischen Philosophie studiert (s. oben S. 3); über Übereinstimmungen zwischen Basilius und Plato s. z. B. S. 42 ff., 45 ff. Für die im Text geäußerte Ansicht macht es keinen Unterschied, ob Basilius Platonische Ideen unmittelbar oder durch Vermittlung späterer übernommen hat. — Die Frage der Güterverteilung und das Maß des Vermögens hat z. B. die Kyniker stark beschäftigt. Vgl. u. a. die „Meliamben“ (Gedichte für Gesang unter Musikbegleitung) des Kynikers Kerkidas (2. Hälfte des 3. Jahrh. v. Chr.), der „nicht bloß ein Bettelphilosoph war, sondern ein verantwortlicher Staatsmann, Feldherr und Gesetzgeber seiner Vaterstadt Megalopolis“; ein besonders lebendiger Passus behandelt die Ungerechtigkeit der Güterverteilung (Oxyrhynchos Papyri, VIII, London, 1911, Nr. 1082). Vgl. Überweg-Praechter, Grundriß, I, S. 459; H. von Arnim, Zu den Gedichten des Kerkydas, Wiener Studien 34 (1912), S. 20 ff.; bei Basilius finden sich auch Anklänge an die Kyniker (Schilling, S. 96, Joël, Geschichte der alten Philosophie, S. 21).
In seinen Homilien zum Hexaemeron (vgl. H. Müllenhoff, Hermes, II, 1867), S. 252 ff., Plass, De Basilii et Ambrosii excerptis ad historiam animalium pertinentibus, Marburg, 1905; Überweg-Geyer, Grundriß, S. 81, 92; Shear, S. 24 ff.
Pöhlmann, I3, S. 470.
Aristoteles, Politica, VIII, 7, 7 (1308 B).
Vgl. oben S. 19 f.
Vgl. u. a. Bardenhewer, III, S. 203, Überweg-Geyer, S. 85, 88, Schilling, S. 105, Gronau, S. 45 ff., 50 f., 67, ferner H. F. Cherniss, The Platonism of Gregor of Nyssa, Berkeley, 1930.
Vgl. oben S. 19 f.
De Pauperibus amandis, Or. I, Migne, P. G., 46, S. 466 B.
Rep., III, 414e.
Vgl. Lucian, De morte Peregrini, 10: „Ihr erster Gesetzgeber hat ihnen die Überzeugung beigebracht, daß sie alle untereinander Brüder seien“ (vgl. A. Harnack, Mission und Ausbreitung des Christentums, I, 1924, S. 174).
Vgl. die Stellen bei Coleman-Norton, a. a. O., S. 305 ff.
Chrysostomus nennt ihn: „diesen meinen Sophisten, der mehr abergläubisch (δεισιδαιμονέστεϱος) als irgend jemand sonst war“ (Liber ad viduam iuniorem I, 2, Migne, P. G., 48, Sp. 60).
Siehe oben S. 24.
Vgl. unten § 10, S. 62, 74, 125.
Basilius, Predigt zur Zeit einer Hungersnot, Kap. 7 (Migne, P. G., 31, Sp. 324): „... beim letzten Gericht, wenn der Herr die Gerechten zu sich ruft, nimmt der Mildtätige die erste Stelle ein; der Vater der Armen ist der erste unter denen, die belohnt werden... Wer nicht freigebig war, sondern geizig, wird vor allen Sündern dem Feuer übergeben. Die Zeitverhältnisse erinnern Dich an dieses Hauptgebot“ — Chrysostomus, 66. Hom. ad Matth. (Migne, P. G., 58, Sp. 631): „Denn wenn Du hier eifrig Steuern zahlst, weil Dir im Falle der Nichtzahlung schwerste Strafen angedroht sind, so bedenke auch, daß das Unterlassen des Almosengebens weit schrecklicher bestraft wird. Allerdings wirst Du dann nicht gebunden oder ins Gefängnis gestürzt werden, vielmehr wird es eine Strafe sein, die kein Ende nehmen wird.“ Ähnlich Hom. 64 ad Matth. (Migne, P. G., 58, Sp. 614); de verbis Apostoli, habentes eundem spiritum, I, 8 (Migne, P. G., 51, Sp. 278); Hom. VII, de poenitentia (Migne, 49, Sp. 332 f.); de Lazaro concio, 4 (Migne, 48, Sp. 988); Hom. ad populum Antiochenum, II, 7 (Migne, P. G., 49, Sp.42); in epist. ad Titum, Kap. 3, Hom. VI (Migne, P.G., 62, Sp. 698) u.a. — Charakteristisch ist Gregor von Nyssa’s realistische Schilderung in der zweiten Rede, über die Liebe zu den Armen (Migne, P. G., 46, Sp. 460 f.), wo er über den in der Hölle durstenden Reichen sagt: Er „sehnte sich sogar, mit der Zunge die Feuchtigkeit am Finger des Bettlers abzulecken“. — Ober Propaganda mit juristischen Argumenten s. oben § 5, III, S. 26 ff.
Vgl. für die griechische Philosophie im allgemeinen Überweg-Geyer, S. 431, auch S. 10, 61 ff.
Als die Christenverfolgungen aufhörten, ersetzte das asketische Ideal des Mönchtums nach und nach das alte christliche Ideal des Märtyrertums (Edward E. Malone, The Monk and the Martyr, Washington, 1950; Besprechung von B. Altaner, Theologische Literaturzeitung, 1952, S. 738; Norman H. Baynes. The Thought-World of East Rome, London, 1947, S. 7 und 39, Anm. 7). — Das Wort „Askese“ bedeutet bekanntlich Übung, von askesis („Übung“), besonders des Athleten, abgeleitet. In der philosophischen Sprache bezeichnet es das Studium oder die sittliche Übung und Zucht. In diesem Sinne haben die Kirchenväter das Wort in den christlichen Sprachschatz eingeführt. Vgl. Edwin Hatch, The Influence of Greek Ideas and Usages upon the Christian Church, Edinburgh, 1890, S. 148 ff.; R. Seeberg, Art. „Askese“ in Herzog-Hauck’s Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche, 3. Aufl., II, S. 134; Th. Hopfner, Art. „Askese“, Pauly-Wissowa, Suppl. Bd. VII, 1940, S. 50 ff.
Vgl. unten S. 73.
Ad. Harnack, Das Mönchtum, seine Ideale und seine Geschichte, 2. Aufl., Gießen, 1882, S. 22.
E. Troeltschy Augustin, die christliche Antike und das Mittelalter, 1915, S. 82.
Seeberg, S. 136. — A. Kranich, Die Asketik in ihrer dogmatischen Grundlage bei Basilius dem Großen, Paderborn, 1896, S. 1. — Über asketische Tendenzen schon bei Griechen und Römern s. Clifford Harschet Moore, Greek and Roman Ascetic Tendencies, Harvard Essays on Classical Subjects, herausgegeben von H. W. Smyth, 1912.
Franz Cumont, Die orientalischen Religionen im römischen Heidentum, 3. Aufl. (nach der 4. französischen), Leipzig, 1931, S. 219, Anm. 39.
Wilhelm Schepelern, Der Montanismus und die phrygischen Kulte, übersetzt von W. Baur, Tübingen, 1929.
Über Marcion siehe Altaner, S. 74 f., Lietzmann, Geschichte der alten Kirche, II (1936), S. 270.
Lietzmann, II, S. 267.
Lietzmann, II, S. 267.
Unter analogen Verhältnissen hatten bereits die griechischen Philosophen aller Schulen, besonders die Neuplatoniker, gemahnt, indem sie versuchten, den Menschen von der äußeren Wirklichkeit zur Einkehr in sich selbst zu führen, ihn in erster Linie für das Leben seiner Seele zu interessieren (vgl. etwa Wendland, Hellenistisch-römische Kultur, S. 21, Rudolf Hirzel,Die Person, Begriff und Namen derselben im Altertum, Sitzungsberichte der Bayer. Akad. d. Wissenschaften, Phil. hist. Klasse, Jahrgang 1914, S. 30 ff., auch Zeller, Philosophie der Griechen, 3. Aufl., III, 1 (1880), S. 346 ff.). Schon damals war ein wichtiges Motiv für die Weltflucht der Zusammenbruch der äußeren Welt gewesen, das an politischen, wirtschaftlichen und sozialen Katastrophen reiche Zeitalter.
Harnack, Mönchstum, S. 17, der den Zug zur Askese allerdings mehr auf die Ermüdung der alten Kultur zurückführt. Vgl. noch Troeltsch, Soziallehren, S. 99.
Basilius, Regulae brevius tractatae, 31. Frage (oben S. 4). — Die westliche Kirche ging nicht so weit. Sie verbot Klerikern und Mönchen nicht die Freude, nur ihren Mißbrauch. Vgl. von Schubert, Geschichte der christlichen Kirche im Frühmittelalter, 1917, S. 278.
Basilius, Hom. in Psalm. 148, ferner Regulae fusius tractatae, 32. Frage, Kap. 1 (Migne, P. G., 31, Sp. 993 ff.): „Den einmal in die Brüderschaft Aufgenommenen darf von den Vorgesetzten nicht gestattet werden, sich zu zerstreuen, oder unter dem Vorwande, die Verwandten zu besuchen, sich von den Brüdern zu trennen... oder sich Sorgen zu machen, um die fleischlichen Verwandten zu unterhalten... Überhaupt darf man weder einem Verwandten noch einem Fremden erlauben, sich mit den Brüdern in ein Gespräch einzulassen, wenn wir von ihm nicht die Überzeugung haben, daß die Unterredungen Erbauung und Vervollkommnung der Seelen bewirken.“ — Vgl. Justinians Novelle, 133, Kap. 3: „Die Mönche haben keine Verwandten mehr auf der Erde, da sie ja ein dem Himmel geweihtes Leben führen.“
Hieronymus, Epist., XIV, Kap. 10 (Migne, P. G., 22, Sp.353 f.): „O Wüste, frühlingsduftig von den Blumen Christi! O Einsamkeit, in der die Steine ausgeboren und gestaltet werden, aus welcher in der geheimen Offenbarung die Stadt des großen Königs erbaut wird! O Einsamkeit, wo man sich vertrauter an Gott erfreut. Was treibst Du dort, Bruder, in der Welt, der Du größer bist als die Welt? Wie lange sollen Dich die Schatten der Häuser festhalten? Wie lange die Kerker rauchiger Städte einschließen? Glaube mir: Ich weiß nicht, wo ich mehr Licht erblicke! Hier kann man der Bürde des Körpers sich entledigen und zum reinen Glanze des Äthers sich emporschwingen! Du fürchtest die Armut? Aber Christus preist die Armen selig!... Du denkst an die knappe Nahrung? Aber der Glaube fürchtet nicht den Hunger! Du scheust Dich, auf die bloße Erde die vom Fasten ausgehungerten Glieder zu strecken? Aber es schläft der Herr bei Dir!... So lustwandle im Geist durchs Paradies!... Die rauhe Haut schrumpft ohne Bäder zusammen, aber wer in Christo einmal gewaschen ist, hat nicht nötig, sich abermals zu waschen! Kurz, auf alle Einwendungen höre schon den Apostel antworten: Die Leiden dieser Zeit sind nicht zu vergleichen mit der Herrlichkeit, die an uns soll offenbar werden (Römer 8, 18).“
Cassianus, Collationes Patrum, VIII, 1 (Migne, P. G., 49, Sp. 353 f.): „Nach Entlassung der in der Kirche Versammelten kehrten wir in die Zelle des Greises zurück und wurden... auf das trefflichste bewirtet. Denn zu dem Salzwasser, das mit einem Tropfen Öl übergössen, zur täglichen Labung vorgesetzt zu werden pflegte, nahm er nur wenig Salzsaft und goß etwas mehr Öl als gewöhnlich darüber... dann setzte er geriebenes Salz vor und drei Oliven, worauf er noch ein Körbchen brachte, das gedörrte Kichererbsen enthielt, was jene ‚Trogalia‘nennen. Davon nahmen wir ein jeder fünf Körner, je zwei Pflaumen und eine Feige. Denn in jener Wüste gilt es für einen faux pas, diese Zahl zu überschreiten.“
Vgl. oben S. 6, Anm. 15.
Über die Verbreitung des Christentums in den oberen Ständen siehe S. Achelis, Das Christentum in den ersten drei Jahrhunderten, 1912, II, S. 382 ff.,
A. Harnack, Die Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten, II3, 1915, S. 30 ff., ferner Lietzmann, Geschichte der alten Kirche, II, S. 295 (mit Bezug auf Clemens Alexandrinus), Troeltsch, Soziallehren, I, S. 112 ff.
Vgl. oben S. 3 und unten S. 123 f. für das Zeitalter Justinians.
Gregor von Nazianz, Trauerrede auf Basilius, c. 9 (Migne, P. G., 36, Sp. 504 f).
Z. B. Gregor von Nyssa, De paup. am., I (Migne, P. G., 46, Sp. 463): „Drinnen... in der Werkstätte des Mammon speien die einen wie überladene Schiffe die Nahrung aus, andere schlafen am Tische ein, während noch die Becher vor ihnen stehen.“
Z. B. Gregor von Nyssa, De paup. amandis, I (Migne, P. G., 46, Sp. 468 A, B): „Sie... lassen sich zur Aufführung großartiger Gebäude hinreißen und verwenden ihren Wohlstand auf große und geschmückte Häuser... aus vielen Talenten lassen sie silberne Tische vom Silberarbeiter verfertigen, die einen glatt gearbeitet, die anderen mit künstlich getriebener Arbeit versehen, so daß zugleich mit dem Schlunde auch das Auge an den geschichtlichen Darstellungen sich ergötzen kann.“ Vgl. auch oben S. 66 f.
Vgl. Lietzmann, II, S. 296; Harnack, Mission, I, S. 175, Anm. 2.
Walther Völker, Das Vollkommenheitsideal des Origenes (Beiträge zur historischen Theologie, Bd. 7), Tübingen, 1931, S. 227, cf. Altaner, S. 54, 55, ferner unten § 9, Anm. 1.
Völker, S. 220 (mit Belegstellen).
Völker, S. 228.
Didaché, VI, 2, siehe hierzu Lietzmann, I, S. 214. Sie war nach 180 n. Chr. geschrieben, enthält aber Material aus früherer Zeit (Telfer, Journal of Theological Studies, vol. 40, 1939. Ich verdanke dieses Zitat Professor A. D. Nock).
Näheres bei Bruck, Ethics vs. Law: St. Paul, the Fathers of the Church and the „cheerful giver“ in Roman Law, Traditio, Bd. II, 1944, S. 106 f., und „Über römisches Recht im Rahmen der Kulturgeschichte“, S. 114 f.
Clemens Alexandrinus, Quis dives salv., c. 18 (Migne, P. G., 9, Sp. 621).
Clemens Alexandrinus, ebenda, c. 3 (Migne, P. G., 9, Sp. 605 ff.).
Näheres bei Bruck, a. a. O. Das Thema von der Gesinnung des Schenkers ist später besonders von Chrysostomus vertieft worden. Vgl. auch unten S. 125.
Migne, P. G., 8, Sp. 541 ff.
Siehe hierzu Seipel, Die wirtschaftsethischen Lehren der Kirchenväter, S. 86.
Ein Vorläufer der Idee der Seelquote kann auch in Clemens’ Auslegung (Clemens Alexandrinus, Quis dives salv., Kap. 13, Migne, P. G., 9, Sp. 617) von Lukas 19, 8 gefunden werden. Dort sagt Zachäus, der Zöllner: „Die Hälfte meines Besitzes gebe ich den Armen, und so ich jemanden betrogen habe, erstatte ich es vierfach.“ Clemens nimmt hier an, daß Christus dem Zachäus befohlen hätte, die Hälfte seines Besitzes den Armen zu geben. Clemens nennt die Hälfte, die Zachäus behalten darf, den „gerechten Anteil“ (dikaia, „Krisis“, wörtlich: „Scheidung“, „Teilung“, d.h. das Resultat derselben: „den Anteil“). Die andere Hälfte, die Zachäus weggeben muß, nennt er „den ungerechten Anteil“. Aber hier handelt es sich nur um die Interpretation eines Einzelfalles. Eine allgemeine Regel gibt Clemens nicht.
Insbesondere mit Aristoteles, Eth. Nik., V, c. 6, 1134a, 33, und Politica, I, 3, 8 f., 1256b, s. oben § 7, Anm. 13 und 35.
Vgl. auch Altaner, S. 115; Schilling, S.40.
Vgl. A. Kranich, Die Asketik in ihrer dogmatischen Grundlage bei Basilius dem Großen, Paderborn, 1896.
Basilius, Regulae fusius tractatae, 17. Frage, Kap. 2 (Migne, P. G., 31, Sp. 964): „Die Enthaltsamkeit ist... Abtötung des Körpers bis selbst auf die natürlichen Regungen und Begierden“ ..., ferner Regulae brevius tractatae, 85. Frage (Migne, P. G., 31, Sp. 1143). „Wer also sagt, daß etwas sein sei, der sondert sich von der Kirche Gottes und von der Liebe des Herrn, der durch Wort und Tat gelehrt hat, daß man für seine Freunde sein Leben einsetzen müsse, geschweige die zeitlichen Güter.“ — Ebenso heißt es in Basilius’ Brief an Gregor von Nazianz (Mauriner-Ausgabe, Nr. 2), Kap. 2 (Migne, 29, Sp. 225): „Die Lostrennung von der Welt besteht darin, daß man die Seele losreißt von der Anhänglichkeit an den Körper und daß man wird ohne Stadt, ohne Haus, ohne Eigentum, ohne Freunde, ohne Besitz, ohne Lebensunterhalt, ohne Geschäft, ohne Verkehr, ohne menschliche Wissenschaft, bereit, die Unterweisungen aufzunehmen, die von der göttlichen Seele ausgehen.“
Cassianus, De institutis coenobiorum, VII, c. 19.
Migne, 31, Sp. 204.
Migne, P. G., 31, Sp. 281.
Basilius, „Über die Verachtung der irdischen Dinge“, Or. XIX, Kap. 8 am Anfang, Sp. 554.
Migne, P. G., 31, Sp. 629.
Vgl. Bardenhewer, III, S. 142.
Kranich, a. a. O., S. 6, 70 f., hegt keine Zweifel an der Echtheit und verwendet die Homilie vielfach zum Beweise von Basilius’ Lehre.
Chrysostomus, Adversus oppugnatores vitae monasticae (Migne, P. G., 47, Sp. 319 if.) und Paraeneses ad Theodorum Lapsum (Migne, P. G., 47, Sp. 277 ff.).
De Lazaro, Hom. 2, 4 (Migne, P. G., 48, Sp. 988).
Hom. ad Matth. (57), Migne, P. G., 58, Sp. 708.
Ähnlich u. a. in Hom. 35 ad Matth. 3 (Migne, P. G., 57, Sp. 409). Ecloga de eleemosyna et hospitalitate, Hom. XII (Migne, P. G., 63, Sp. 790).
Basilius’ und Chrysostomus’ radikale Forderungen, daß das gesamte Vermögen den Armen zu geben ist, wachsen nicht aus ökonomisch-materialistischen Auffassungen heraus, sondern aus ihrer asketischen Einstellung.
Vgl. z. B. Chrysostomus, Epist. ad Rom., Hom. XXI, 2 (Migne, P. G., 60, Sp. 603–605); De petitione filiorum Zebedaei, contra Anomoeos, VII, 2 (Migne, P. G., 48, Sp. 770). Vgl. E. F. Bruck, Die Gesinnung des Schenkers bei Johannes Chrysostomus (Mnemosyna Pappoulias, Athen, 1934), S. 68, 70.
Vgl. oben S. 17.
M. Rostovtzew, Studien zur Geschichte des römischen Kolonates (1. Beiheft zum Archiv für Papyrusforschung), 1910, S. 253, 255 f.; ferner Gesellschaft und Wirtschaft im römischen Kaiserreich, Bd. II, S. 3, 281, Anm. 7, 282. Vgl. noch Honigmann, Art. „Cappadocia“ in Pauly-Wissowa, R. E. Suppl. IV (1924), Sp. 978 ff.
Or. 6, Kap. 2 (Migne, P. G., 31, Sp. 284 f.).
De paup. am. (Or. 14, Kap. 17) (Migne, P. G., 35, Sp. 880); vgl. auch Gregor von Nyssa, De paup. am., I (Migne, P. G., 46, Sp. 468 A, B), oben S. 60, Anm. 22.
Vgl. oben § 3, IV.
Migne, P. L., 25, Sp. 267; vgl. Hieronymus, Epist.7 (Migne, P.L., 130, Sp. 983): negotiatoribus et avidissimis mortalium Syris, nobilium puellarum nuptius vendere (s. unten § 24, I). — Über die Syrer und ihre Beziehungen zum Handel s. P. Scheffer-Boichorst, Zur Geschichte der Syrer im Abendlande, Gesammelte Schriften, II, S. 295 ff., Charles Diehl, Justinien et la civilisation Byzantine au sixième siècle, S. 580, 571.
Vgl. oben § 7.
Vgl. oben S. 6 f.
Vgl. oben S. 8. Im gleichen Sinne predigt Gregor von Nyssa gegen die „harten Tyrannen“ und „rohen Barbaren... wilder als die wilden Tiere“, die „sogar vom dritten oder fünften Teil ihre Brüder verdrängen“ wollen; „denn ein Wolf läßt den andern am Fräße teilnehmen“ (De paup. am., Or. 1, Migne, 46, Sp. 466). Vgl. oben § 4, II, S. 20. Die Einschränkung läßt die Konzession erkennen.
Migne, 61, Sp. 130 (vgl. Schilling, S. 122 f., Pöhlmann, II, S. 490, Seipel, S. 107, Anm. 120).
Chrysostomus, Hom. 66 ad Matth. 4 (Migne, P. G., 58, Sp. 630).
Z.B. von Schubert, Geschichte der christlichen Kirche im Frühmittelalter, S. 62 und passim, der von den „Tugendvirtuosen“ spricht. Anderer Meinung Troeltsch, Soziallehren, S. 105, 232 f., vgl. S. 203, und mit anderen Gründen, Grabmann, Das christliche Lebensideal nach Thomas, Historisch-Politische Blätter, 1906, S. 99 (mir unzugänglich); N. H. Baynes, The Thought-World of East Rome, London, 1947, S. 7, 38, Anm. 7–9.
Ed. Zeller, Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung, Leipzig, Bd. III, 12. Aufl., 1880, S. 265; Seipel, Die wirtschaftsethischen Lehren der Kirchenväter, S. 107, Anm. 121.
Die Unterscheidung ist bereits übernommen bei Clemens Alexandrinus, III, 11 (Troeltsch, a. a. O., S. 105, Anm. 53). Vgl. auch oben S. 61 f. — Ambrosius (Officia, I, 36 und 37) hat den stoischen Begriff der vollkommenen und mittleren Pflichten auf die consilia und praecepta angewendet (vgl. Chr. E. Luthardt, Geschichte der christlichen Ethik, I, Leipzig, 1888, S. 177; Seipel, S. 107, Anm. 121; Troeltsch, S. 105, Anm. 53).
Schmekel, Die Philosophie der mittleren Stoa (Berlin, 1892), S. 212, Überweg-Praechter, Grundzüge der Philosophie des Altertums, S. 502.
J. B. Lightfoot, St. Paul’s Epistle to the Philippians, S. 309; M. S. Enslin, The Ethics of Paul (New York, 1930), S. 33; Bruch, Traditio, II, S. 112, Anm. 109, und Über römisches Recht, S. 109.
Troeltsch, S. 203, 232 (im Hinblick auf das Mittelalter).
Basilius, Sermo asceticus, de renuntiatione saeculi, 2 (Mìgne, P. G., 31, Sp. 628). Ähnlich im Anschluß an ihn Gregor von Nazianz, Trauerrede auf Gorgonia, Kap. 8 (Migne, P.G., 35, Sp.798).
Siehe hierzu Karl Holly Enthusiasmus und Bußgewalt beim griechischen Mönchtum, Leipzig, 1898, S. 167; Baynes, a. a. O., S. 38, Anm. 7.
Vgl. oben S. 60 und unten S. 83 f.
Vgl. W. Herrmann, Über den Begriff der Mäßigung in der patristischen und scholastischen Ethik, Bonner Diss., 1913;
H. Kalchreuter, Die Mesotes bei und vor Aristoteles, Tübinger Diss., 1911, auch Michael Wittmann, Die Ethik des Aristoteles, Regensburg, 1920, die allerdings die Quote nicht erwähnen.
Chrysostomus, Ad pop. Ant., Hom. 2, 5 (II, 26), vgl. Schilling, Reichtum und Eigentum in der altkirchlichen Literatur, S. 111 und S. 45. Schon bei Clemens Alexandrinus findet sich der Grundsatz bez. des Genusses: ἀγαϑὴ ἡ μέση ϰατάστασις (Paedagogus 2, 1). Vgl. Schilling, S. 45.
Gregor von Nazianz, Trauerrede auf Basilius, Or. XLIII, 63 (Migne, P. G., 36, Sp. 577). Siehe Lukas Vischer, Basilius der Große, Theol. Diss., Basel, 1953, S. 140 ff. — Auch Chrysostomus erbaute Krankenhäuser (Palladei dialogus de vita S. Joh. Chrysostomi, c. 5 ed. P. R. Coleman-Norton, Cambridge, 1928), vgl. Hans-Rudolf Hagemann, Die Stellung der Piae Causae nach Justinianischem Rechte, Basel, 1953, S. 42.
Gregor von Nyssa, or. in laudem fratris Basilii (Migne, 46, 809c); vgl. Vischer, a. a. O.
Epist., 142, 143.
So mehrfach in Hom. 85 ad Matth. (Migne, P. G., 58, Sp. 759 ff.) und Hom. 21 ad Epist. I ad Corinth. (Migne, P. G., 61, Sp. 178 ff.). Vgl. Bruck, Kirchlich-soziales Erbrecht in Byzanz, Chrysostomus und die Mazedonischen Kaiser, Studi Riccobono, III, S. 392 ff. — Über Chrysostomus’ sozialpolitische Ideen s. Oertel, Appendix zu Pöhlmann, 2. Aufl., 1925, S. 568. — Die Bedeutung des sozialen Werks der Kirche wird auch von den lateinischen Vätern immer wieder betont. Vgl. u. a. J. Seipel, Die wirtschaftsethischen Lehren der Kirchenväter, 1907; Georg Ratzinger, Geschichte der kirchlichen Armenpflege, 2. Aufl., Freiburg i. Br., 1884; O. Schilling, Reichtum und Eigentum in der altkirchlichen Literatur; Joh. Leipoldt, Der soziale Gedanke in der altchristlichen Kirche, Leipzig, 1952; Stanislas Giet, Les idées et l’action sociales de Saint Basile, Thèse, Paris, 1941; Lukas Vischer (a. a. O.).
Hom. 21, in epist. I ad Cor. 7, 190 (Migne, P. G., LXI, Sp. 179).
Hom. 66 ad Matth. 3 (Migne, P. G., LVIII, Sp.630). Ähnlich Hom. 21, in epist. I ad Cor. (Migne, P. G., LXI, Sp. 180).
Hom. 80 in Matth. (Migne, P. G., LVIII, Sp. 726). Ebenso Hom. 51, 4 (Migne, P. G., LVIII, Sp. 509 ff.).
Siehe oben § 7, XII. — Die Idee, daß niemand gezwungen ist zu geben, begegnete schon bei den älteren Vätern. Nur so ist die „Reinheit der Gaben“ gesichert. Diese Lehre wurde z.B. von Irenaeus von Lyon, Adv. haer. 4, 2, 4 (Stieren, 563), und Cyprianus, De Op. et eleemos., c. 25 (herausgegeben von Haertel, I, 393 ff.) gepredigt. Vgl. G. Uhlhorn, Die christliche Liebestätigkeit der alten Kirche, Stuttgart, 1882, I, S. 142; Schilling, a. a. O., S. 56, 60 ff.
Siehe unten § 18, II, S. 125. — Andererseits bemühen sich die Väter die Gaben für den Armen durch die Androhung von Strafen im Jenseits zu sichern, z.B. Chrysostomus, Hom. 58 ad Matth. (Migne, P. G., 58, 614 und 631), Hom. IV ad Matth. (Migne, 57, Sp. 50), de verbis Apostoli habentes eundem spiritum, I (Migne, 51, Sp. 278), de Lazaro concio (Migne, 48, Sp. 988).
Hom. ad Matth. 4, 5 (Migne, P. G., 58, Sp. 524).
Loening, Geschichte des deutschen Kirchenrechts, I, 1878, S. 234 f. (Versuche, die bischöfliche Verwaltung des Kirchenvermögens unter Kontrolle zu stellen, gemäß dem Beschluß der Synode von Antiochia von 341 n. Chr., wurden nicht durchgeführt); Ulrich Stutz, Geschichte des kirchlichen Benefizialwesens, 1895, S. 5 ff.; Hagemann, S. 6 f., 34 f.
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Bruck, E.F. (1956). Geschichtliche Grundlagen und treibende Faktoren für die Quote für die Seele und die Armen bei den kappadozischen Vätern und bei Johannes Chrysostomus. In: Kirchenväter und Soziales Erbrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87167-2_2
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