Schnelle Refraktometrie und Binokularabgleich mit VECP

Zusammenfassung

Auf visuelle Reize antwortet die Sehrinde mit Hirnstromschwankungen, die mit scalp-Elektroden meßbar sind. Die Spannungen betragen einige Mikrovolt, man nennt sie VECP (visuell evozierte corticale Potentiale). Der Übertragungsweg des visuellen Reizes ist lang. Er beginnt an der Hornhaut oder Brille und endet in der area striata. Alle dazwischen liegenden Bauteile des visuellen Systems können Einfluß auf die Reizantwort nehmen, insbesondere auch der dioptrische Apparat des Auges. Der adäquate Reiz ist in diesem Falle ein Musterwechsel konstanter Helligkeit. Verändert man die Refraktion mit Brillengläsern, so verändert sich auch die Amplitude des VECP. Damit ist eine objektive Refraktometrie möglich, die seit ca. 10 Jahren bekannt ist (Millodot, Desmedt). Durch Anwendung von Fourier-Analysatoren in der Meßapparatur ist eine minutenschnelle Refraktometrie entwickelt worden, die sphärische und zylindrische Korrektur zu bestimmen gestattet (Regan).