Erfahrungen mit der Anwendung eines Vena Cava-Katheters zur langfristigen Infusionstherapie bei 800 Kranken

Zusammenfassung

Seitdem Duffy 1949 zum ersten Mal vorschlug, einen Kunststoffkatheter von einer peripheren Vene aus bis zur Vena cava vorzuschieben, um hierdurch eine langfristige i.v. Infusionsbehandlung zu ermöglichen, ist die Diskussion um das Für und Wider dieser Maßnahme bis heute nicht abgeklungen. Zahlreiche Autoren berichteten seitdem über gute Erfahrungen mit dem Cava-Katheter, der nach ihrer Meinung eine ungestörte Infusionstherapie über mehrere Wochen gestattet. Andere Autoren dagegen sahen Komplikationen, teilweise sogar sehr ernster Natur, und warnen eindringlich vor der Anwendung dieser Methode. Diese Diskrepanz der Meinungen hat uns veranlaßt, durch sorgfältige Sichtung der Literatur und eigene klinische Erfahrungen zu versuchen, die Faktoren zu bestimmen, die komplikationsfördernd wirken und diese durch Modifikation der Technik nach Möglichkeit zu eliminieren. 1961 konnten wir daraufhin über die Anwendung eines Cava-Katheters bei 150 Fällen berichten, unter denen sich nur zweimal eine ernstliche Komplikation ergab. Inzwischen überblicken wir 855 Fälle mit einer durchschnittlichen Liegedauer des Katheters von 11,5 Tagen. Die längsten komplikationslosen Infusionszeiten betrugen 89, 112 und 142 Tage. 7mal waren ernstliche, der Methode zur Last zu legende Komplikationen zu verzeichnen, 117 Katheter wurden zur Vermeidung solcher Komplikationen wegen beginnender entzündlicher Reizung vorzeitig entfernt.