Zusammenfassung
Ich kann dem Referenten nicht beipflichten, wenn er die Ernährung eines Patienten mit apallischem Syndrom bei einem Calorienbedarf von über 4000 Calorien für unmöglich hält. Man muß allerdings alle Möglichkeiten ausnützen, die einem zur Calorien- und Eiweißzufuhr zur Verfügung stehen. Dazu gehören neben Aminosäuren-Zucker-Alkoholgemischen vor allem auch die Zufuhr von Fett. Wir verwenden 10–20% Fettlösungen (500 bis 1000 Calorien) mit Heparinzusatz, ohne irgendwelche nachteiligen Folgen gesehen zu haben. Den Aminosäurengemischen fügen wir Alt-Insulin zu (8–12 E) und haben den Eindruck, damit einen gewissen anabolen Effekt erzie`len zu können. Auf die Sondennahrung darf natürlich bei längerer Behandlung ebenfalls nicht verzichtet werden. Falls der Patient einen Teil der Sondennahrung aspiriert, so muß eben die bei schweren Schädeltraumen kaum vermeidbare Tracheostomie angelegt werden. Wir verwenden als Sondennahrung ein Gemisch von Humana und Sonana mit einem Caloriengehalt von 1800 Calorien auf 1000 ml. Es ist somit ohne weiteres möglich, bei einer Flüssigkeitszufuhr von 2500–3000 ml, wie sie bei Nierengesunden ohne weiteres möglich ist, über die 4000 Caloriengrenze zu gelangen und genügend Eiweiß zuzuführen. Es ist uns auf diese Weise auch gelungen, einen Patienten mit apallischem Syndrom durch drei Monate zufriedenstellend zu ernähren, er ist dann nach weiteren drei Monaten aus der Bewußtlosigkeit erwacht.
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Wagner, O. (1966). Zu: Parenterale Ernährung in der Neurochirurgie. In: Lang, K., Frey, R., Halmágyi, M. (eds) Infusionstherapie. Anesthesiology and Resuscitation / Anaesthesiologie und Wiederbelebung / Anesthésiologie et Réanimation, vol 13. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87095-8_17
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