Über die Wirkungsbeeinflussung gonadotroper Hormone durch unspezifische Substanzen

Zusammenfassung

Die gonadotrope Wirkung von Hypophysenextrakten auf die Ovarien infantiler Tiere kann durch hormonal unwirksame Begleitstoffe erheblich verstärkt werden, wie seit den Untersuchungen von Maxwell und Bischoff bekannt ist. Eine derartige Wirkungsverstärkung wurde inzwischen für zahlreiche anorganische und organische Stoffe beschrieben. Sie wurde ganz allgemein durch eine Verzögerung der Resorption des Hormons am Injektionsort erklärt. Eine schnelle Aufnahme des Hormons führt zu einem raschen Ansteigen der Gonadotropinkonzentration im Blut auf hohe Werte. Ausscheidung und Inaktivierung des Hormons verlaufen dementsprechend beschleunigt. Dagegen wird der Ablauf morphologischer Umwandlungen, welche in den Ovarien unter dem Einfluß gonadotroper Hormone langsam vor sich gehen, durch eine gleichmäßige und langdauernde Erhöhung des Gonadotropinspiegels im Blut begünstigt. Dieser Anforderung entspricht die langsame Resorption aus einem Hormondepot. Sie kommt der kontinuierlichen Sekretion einer endokrinen Drüse näher. Durch eine verzögerte Resorption läßt sich demnach der biologische Effekt einer Hormondosis verstärken.