Biologische Wirkungen von N-haltigen Steroiden

Zusammenfassung

Verbindungen, bei denen in oder an das Stearinringsystem stickstoffhaltige Komponenten addiert sind, haben in letzter Zeit vermehrtes Interesse gefunden. So sind im Pflanzenreich drei Gruppen von Alkaloiden, die nach diesem Prinzip aufgebaut sind, bekannt [Lettré, Inhoffen und Tschesche (1954)]. Obwohl sie alle eine pharmakologische Wirksamkeit aufweisen, steht ihre nähere biologische Charakterisierung noch ebenso aus wie bei den im Tierreich aufgefundenen N-haltigen Steroiden. In Oslo konnten Schroeder und ich [Schroeder und Voigt (1956)] über erste Untersuchungen an solchen Verbindungen im Hinblick auf ihren Einfluß auf den Fettstoffwechsel berichten. Es gelang uns nachzuweisen, daß die aus wäßrigen Rindernebennierenextrakten isolierten Komponenten [Voigt et al. (1953,1956)] und ein synthetisches Testosterylglycin [Van Dorp et al. (1956)] im unterschiedlichen Ausmaß die durch Cortisol bewirkte Leberverfettung verhindern und im Falle unserer Substanz 5 den erhöhten Blutcholesterinspiegel zu senken vermögen. In meinem heutigen Vortrag möchte ich über weitere Untersuchungen an diesen Substanzen mit spezieller Ausrichtung auf die Zusammensetzung des Leberfettes berichten.