Zur Therapie des endogenen Ekzems

Zusammenfassung

Sieht man in den Hautveränderungen des endogenen Ekzems die cutane Erscheinungsform einer komplexen Erbkrankheit die im wesentlichen die Symptome Asthma, Heufieber und Ekzem umfaßt, so kommen wir allein auf Grund dieser Definition bereits zu dem einzig möglichen, wenn auch in therapeutischer Hinsicht zunächst deprimierenden Schlusse, daß die Behandlung eines solchen Leidens — da eben eine Beeinflussung von Erbanlagen nicht möglich ist — letzten Endes eine pathogenetische bzw. eine symptomatische bleiben muß. Zum zweiten führt die nähere Beschäftigung mit der Pathogenese dieser Krankheit zu der rberzeugung daß das dermatologisch hierbei Erfaßbare ganz offensichtlich das Produkt bestimmter funktioneller Abweichungen ist, und zwar dies in einem Ausmaß, wie es bei anderen Hautkrankheitszuständen bis jetzt kaum erkennbar war. Derartige Abwegigkeiten der Funktion sind bei solchen Kranken in Gestalt einer an die Person gebundenen, besonderen zentralen, vorwiegend aber auch in der Peripherie vorgebildeten Reaktionsweise vorhanden, so daß man diesbezüglich fast von einem funktionellen Naevus sprechen bzw. auch sagen könnte, daß das konstitutionell fixierte (d. h. „endogene“) Ekzem seiner pathophysiologischen Struktur nach ein dysregulatives Leiden darstellt.

Auszugsweise im „Hautarzt“, Heft 4 (1956) als „Grundzüge einer Therapie des endogenen Ekzems“.