Zusammenfassung
Obwohl wir wissen, daß zahlreiche organische Erkrankungen des Nervensystems schon im Beginn oder während ihres Fortschreitens die Fahrsicherheit entscheidend beeinträchtigen, gibt es bisher keine repräsentativen Statistiken über das Versagen des Fahrers infolge neurologischer Störungen (Tönnis). Die vorliegenden Publikationen beziehen sich auf das nicht auslesefreie Krankengut einzelner Institutionen, auf Kasuistik oder unter Zugrundelegung einzelner Krankheitsbilder auf mögliche Zusammenhänge und Gefahren. Auch statistische Untersuchungen, die sich mit der Kontrolle der getroffenen Entscheidung über die Fahrtauglichkeit befassen, existieren im neurologischen Bereich nicht. Es erscheint wenig sinnvoll, die Beurteilung der Fahrtauglichkeit allein darauf zu stützen, in welcher Häufigkeit diese oder jene Erkrankung Versagen des Fahrers herbeiführte. Vorbeugende Maßnahmen sind wichtiger. Der Verkehrssicherheit ist besser gedient, wenn Kriterien erarbeitet sind, deren Beachtung es gestatten, den Fahrzeuglenker vor Eintritt der Katastrophe vom Steuer fernzuhalten. Die Kenntnis der neurologischen Krankheitsbilder und deren Verlauf erlaubt im Einzelfall unter sorgfältiger Abwägung aller Anforderungen, die das Bedienen und sichere Führen eines Kraftfahrzeuges im gegenwärtigen Straßenverkehr stellt, eine weitgehend zutreffende Entscheidung.
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Hirschmann, J. (1968). Neurologie und Verkehrsmedizin. In: Wagner, K., Wagner, HJ. (eds) Handbuch der Verkehrsmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86977-8_18
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