Zusammenfassung
Es entspricht einem längst empfundenen Bedürfnis, Gemeinden und Gemeindeverbände in den Mittelpunkt wissenschaftlicher Untersuchungen zu stellen und über sie aus der Erfahrung, aus dem geltenden Rechtssystem und aus zielstrebigen Werten gewonnene Aussagen zu machen. Das Wesen der Kommunalwissenschaften besteht in der geistigen Erarbeitung und systematischen Ordnung der auf diesem Wege erzielten Ergebnisse; ihr Ziel ist die immer weitere Verfeinerung und Spezialisierung der Resultate, um dann wieder durch einen Überbau und ihren Einbau in unser wissenschaftliches Gesamtsystem die heute mehr denn je notwendige Synthese zu finden1.
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Literatur
Die Kommunalwissenschaften sind h0069nsichtlich ihres Sinnes und Zweckes verschiedentlich erörtert worden, ohne daß volle Übereinstimmung erzielt worden wäre. Aus der Literatur zu diesem Gegenstand sind zu nennen: Georg v. Mayr, Begriff und Gliederung der Staatswissenschaften 1906 S. 12f.,
derselbe, Die Staatswissenschaften und ihr Standort im Universitätsunterricht 1914.
Lindemann, Über Begriff und Bedeutung der Kommunalwissenschaft 1916,
derselbe, Aufgabe, Stand und Entwicklung der Kommunalwissenschaft i. Ztschr. für Kommunalwirtschaft 19. Jahrg. 1929 Heft 4.— Most, ebendort.
Jastrow, Artikel „Kommunalwissenschaft’’i. Handwörterbuch der Kommunalwissenschaften 3. Bd. 1924.
Stier-Somlo, Kommunale Wissenschaften und kommunale Ausbildung 1911,
derselbe, Die Zukunft der Kommunalwissenschaft i. Ztschr. f. Kommunalwissenschaft 1914 1. Jahrg. Heft 1.
R. Reinen, Artikel: „Gemeinde wissenschaften“ i. Staatslexikon der Görresgesellschaft 5. Aufl. 2. Bd. 1927 S. 514ff..
Jeserich, Kommunalwissenschaft. Versuch einer Begriffsbildung und Systematisierung i. Jahrbuch für Kommunalwissenschaft 1934 Heft 1, S. 1ff.,
derselbe, Die preußischen Provinzen 1931 S. 2ff.,
derselbe, Die Kommunalwissenschaft in Lehre und Forschung i. Der Gemeindetag 1936 S. 456ff.,
Steimle, Kommunalwissenschaft und Kommunalpraxis 1936 S. 14.
Norden, Was bedeutet und wozu studiert man Kommunalwissenschaft? 1933,
derselbe, Kommunalwissenschaft und Verwaltungswissenschaft i. „Die Sparkasse“ v. 1. Sept. 1927.
Goetz, „Kommunalwissenschaft“ i.Dt. Verw. 1936 S. 173ff.— Die Zeitschrift: „Jahrbuch für Kommunalwissenschaft“ ist seit 1934 nur in 9 Jahrgängen erschienen, nämlich: Bd. 1–5 von 1934–1938, Doppelbd. 6/7 für 1939/40, Doppelband 8/9 für 1940/41. Vgl. S. 3, Anm. 1.
Kommunalrechtliche Vorlesungen werden von Juristen z. Z. in regelmäßigem Turnus gehalten an den Universitäten: Köln, Münster, Frankfurt/M., Freiburg/Br., Heidelberg, Göttingen.
In Berlin hielten seit den 20er Jahren kommunalwissenschaftliche Vorlesungen die Wirtschaftswissenschaftler Professor Norden, Dr. Jeserich und später Dr. Goetz.
Wohl die ältesten an der früheren Universität in Berlin, ferner das seit den 20 er Jahren bestehende Forschungsinstitut für Kommunal- und Verwaltungswissenschaften an der Universität Köln. Während das Berliner Universitätsinstitut nicht mehr besteht, existieren kommunalwissenschaftliche Institute z. Z. an den Universitäten: Köln, Münster, Frankfurt/M., Freiburg/Br.
Kommunalwissenschaftliches Institut Berlin.
24200 nach dem amtl. Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland (Stat. Bundesamt) 1953 S. 1.
Wichtige Literaturhinweise für die Zeit vor dem 1. Weltkrieg finden sich in „Kommunales Jahrbuch“, herausgegeben von Lindemann, Südekum und A Most. Das Werk ist in den Jahren 1908–1919 in 7 Bänden und in neuer Folge in 3 Bänden (1927, 1931, 1932) erschienen.
Ferner: Stengel-Fleischmann, „Wörterbuch des Deutschen Staats- und Verwaltungsrechts“, Bd. 2, Tübingen 1911, Artikel „Gemeinde“.
Siehe auch: Stier-Somlo, „Handbuch des Kommunalen Verfassungs- und Verwaltungsrechts in Preußen“, 3 Bde. 1916–1919.
Für die Folgezeit: „Handwörterbuch der Kommunal-Wissenschaften“ in 4 Bänden (1918, 1922, 1924, 1924) und zwei Ergänzungsbänden von 1927, herausgegeben von Brix, Lindemann, Most, Preuss und Südekum.
Ferner: v. Bitter, „Handwörterbuch der Preuß. Verwaltung“, 2 Bde. 3. Aufl. 1928. —Vgl. auch die Anmerkung auf S. 1.
In der Reihe „Kommunale Wissenschaft, Ausbildung und Forschung“ (Herausgeber Jeserich), Bde. 1, 2 und 3 (1936, 1938, 1942) findet sich eine nahezu lückenlose Übersicht der kommunalen Literatur der Jahre 1933–1940. Nach dem 2. Weltkrieg sind bibliographische Werke zum Kommunalrecht noch nicht erschienen.
Siehe S. 4 Anhang.
Vgl. z. B. die „Monographien Deutscher Städte“ und die „Monographien Deutscher Landkreise“, die vor allem in den 20er Jahren von Erwin Stein herausgegeben wurden. Diese Bände behandeln u. a. kommunalpolitische und kommunalwirtschaftliche Fragen (Deutscher Kommunalverlag, Berlin).
Leidig, Preußisches Stadtrecht 1891.
Blodig, Die Selbstverwaltung als Rechtsbegriff 1894.
Schön, Das Recht der Kommunalverbände in Preußen, 1897.
Preuss, Städtisches Amtsrecht 1902;
derselbe, Die Entwicklung des deutschen Städtewesens 1906;
derselbe, Selbstverwaltung, Gemeinde, Staat, Souveränität (Festgabe für Laband) Bd. 2 1908.
Kinne, Die Autonomie der Kommunalverbände in Preußen 1908.
Helfritz, Die Vertretung der Städte und Landgemeinden nach außen 1916.
Stier-Somlo, v. Köhler, Helfritz, Die neueste Entwicklung des Gemeindeverfassungsrechts in Veröff. d. Verein, d. dt. Staatsrechtslehrer, Heft 2 1925 S. 122ff., 181 ff., 223ff.
Mitzläff-Stein, Die Zukunftsaufgaben der deutschen Städte, 2. Aufl. 1925.
Constantin-Stein, Die deutschen Landkreise, 2 Bde. 1926.
H. Peters, Grenzen der kommunalen Selbstverwaltung 1926.
Helfritz, Grundriß des preuß. Kommunalrechts 1927,
derselbe, Gegenwartsfragen der Kommunalverwaltung, Herausgeber: Verwaltungsakademie Berlin 1929 (mit Aufsätzen u.a. von Augustin und H. Peters).
Jeserich, Die Preußischen Provinzen 1931.
Erich Becker, Geschichtliche Grundfragen der kommunalen Selbstverwaltung in Deutschland 1932.
Köttgen, Die Neuordnung der kommunalen Selbstverwaltung in „Der Gemeindetag“ 1933 S. 545 ff;
derselbe, Verfassungsfragen im Bereich der ländlichen Selbstverwaltung in „Jahrbuch für Kommunalwissenschaft“ Bd. 2 1935 S. 1ff;
derselbe, Gemeinde und Staat in RVerwBl. 1939 S. 141 ff.
Jeserich, Vom Sinn der Selbstverwaltung in „Der dt. Verwaltungsbeamte“ 1936 S. 362ff;
derselbe, Die Entwicklung des gemeindlichen Verfassungsrechts in Deutschland, Einleitung im Hdb. d. Gemeinde-Verwaltung 1937; derselbe als Herausgeber von „Die deutsche Gemeinde“ (Festschrift des Komm.-wiss.-Instituts a. d. Universität Berlin) 1938.
Erich Becker, Gemeindliche Selbstverwaltung 1941.
Heinr, Heffter, Die deutsche Selbst-Verwaltung im 19. Jahrhundert 1950.
Eger, Die Wandlungen der inneren Gemeindeverwaltung, Kölner Dissertation 1951. — Institut zur Förderung öff. Angelegenheiten, Aktuelle Probleme des Verfassungsrechts im Landkreis (mit Referaten von H. Peters und Reschke) 1953.
Werner Weber, Staats- und Selbstverwaltung in der Gegenwart 1953.
Zuhorn, Gemeindeverfassungsrecht 1954.
Hahn, Praktische Kommunalverwaltung 1954. — Deutscher Städtetag, Städte und Länder — Städte und Bund (Referate) 1954. Vorstehende Aufzählung erhebt keinen Anspruch darauf, das umfassende Schrifttum erschöpfend aufzuzählen, sondern will nur beachtliche Beispiele nennen.
Hierzu vgl. den Anhang „Bereich und Methode der Wissenschaft von der Politik“ in C. Friedrich, Der Verfassungsstaat der Neuzeit 1953 S. 698ff.
van Aubel, Kommunalpolitik— heute 1955.
Vgl. hierzu Näheres unter § 7.
Vgl. z. B. Constantin Frantz, Der Föderalismus als universale Idee (neu !), Berlin 1948.
DVBl. 1953 S. 1ff., dazu auch Göb, Der Einfluß des Bonner Grundgesetzes auf die Ausgestaltung der inneren Gemeindeverfassung, Kölner Dissertation, Masch. Schrift 1954. Vgl. auch Stellungnahme von Kessler i. Kommpol Bl. 1955 S. 273.
Vgl. z. B. Peters, Die allgemeine Problematik der heutigen Kreisverfassung als Ergebnis geschichtlicher Entwicklung, Sonderdruck (Institut zur Förderung öff. Angelegenheiten) 1953 S. 13.
Vgl. Peters a. a. O. S. 13ff., 17.
Vgl. Peters, Der Kampf um den Verwaltungsstaat in „Verfassung und Verwaltung“, Festgabe für Wilhelm Laforet. 1952 S. 19 ff.
Vgl. Peters, Die Wandlungen der öffentlichen Verwaltung in der neuesten Zeit, Krefeld 1954 S. 18f.
Professor an der Harvard-Universität. Sein umfangreiches Werk: Der Verfassungsstaat der Neuzeit (1953) anerkennt S. 449 den rationalisierten Verwaltungsdienst als Kernstück des modernen Staats. Über die Notwendigkeit von Berufsbeamten in der Demokratie vgl. a.O. S. 64.
Einen Versuch zur Aufdeckung der Probleme der Personalpolitik macht Peters, Lehrbuch der Verwaltung 1949 S. 244ff.
Vgl. hierzu Peters, Lehrbuch a. a. O., und zwar: Ehrenbeamte S. 52, 251, 264 Anm. 1; öff. Angestellte S. 128, 236ff., 239; technische Beamte S. 122, 245.
Allgemein bedeutsame Literatur über Kommunalpolitik: Hirsch, Kommunalpolitische Probleme 1920.
Damaschke, Aufgaben der Gemeindepolitik, 10. Aufl. 1922.
Most, Die deutsche Stadt und ihre Verwaltung (eine Einführung in die Komm.-Politik der Gegenwart) 3 Bde. Göschen 1926.
Derselbe, Wirtschaft und Gemeinde (Gemeindefinanzpolitik) 2. Aufl. 1926.
Hensel, Kommunalrecht und Kommunalpolitik in Deutschland 1928.
H. Peters, Zentralisation und Dezentralisation (Beitrag zur Kommunalpolitik) 1928.
Gasser, Gemeindefreiheit als Rettung Europas (geschichtliche Sicht) 1947.
v. Turegg, Politische Selbstverwaltung 1948.
van Aubel, Der Weg zur Gemeindefreiheit 1949.
Walter Bauer, Dezentralisation der Großstadtverwaltung 1951. — Institut zur Förderung öff. Angelegenheiten, Bürgerverantwortung in der Gemeinde (mit zahlreichen Beiträgen namhafter Rechtslehrer und Kommunalpolitiker) 1952.
Ziebill, Bürgerschaftliche Verwaltung 1954.
Pfeil, Neue Städte auch in Deutschland, Göttingen 1954. — Der Deutsche Städtetag, Die Stadt und ihre Bürger, Sonderdruck 1954. — Derselbe. Die geistige Verantwortung der Städte (Schul- und Kulturpolitisches) 1954.
Beispiele für derartige „Parteien“ im kommunalen Bereich: Freie Wählervereinigung Stuttgart, Vaterländischer Bund Hamburg, Notgemeinschaft Bayerisches Grenzland, Neue Partei (in Baden-Württemberg), Wählergemeinschaft Freudenberg (in Weinheim), Freie Soziale Union (in Niedersachsen), Republikanische Bürgerpartei (in Detmold) u. a. m. Vgl. auch: Henrich, Kommunale Splittergruppen und Parteiengesetz in KommpolBl. 1953 S. 103.
Vgl. Peters, Lehrbuch a. a. O. S. 14f.
Vgl. Ziebill, Bürgerschaftliche Verwaltung 1954.
Scheuner, Bürgerfreiheit und Bürgersinn in den deutschen Städten in „Der Städtetag“ 1954 S. 329ff.
Vgl. hierzu: Karl Wilh, Hennig, Betriebswirtschaftliche Organisationslehre 2. Aufl. 1948.
G. Kubsch, Die Bürokunde als Betriebswirtschaftslehre der Verwaltung 1950.
Vgl. Bleicher, Kommunale Finanzwirtschaftslehre i. Gerloff-Meisel, Hdb. d. Finanzwissenschaft Bd. 2 1927 S. 376ff.
Ernst Falck, Kommunale Wirtschaftspolitik 1932.
Jos, Wilden, Artikel „Gemeindewirtschaft“ i. Staatslexikon der Görresgesellschaft 5. Aufl. 2. Bd. 1927 Sp. 508ff. mit weiteren Literaturangaben.
Fuhs, Grenzen der Kommunalwirtschaft 1932.
Vgl. H. Peters, Die Wandlungen der öffentlichen Verwaltung in der neuesten Zeit; Krefeld 1954 S. 16 ff.
Vgl. H. Peters, Zentralisation und Dezentralisation 1928 S. 46 ff; dort als Vorteile der Dezentralisation zusammengestellt.
Zahl der Ortsgemeinden in der Bundesrepublik: 24200 (1953); vgl. S. 2, Anm. 5.
Zahl der Landkreise: 418; Zahl der kreisfreien Städte: 137 (1953).
Vgl. unten, Erstes Kapitel.
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Peters, H. (1956). Kommunalwissenschaften und Kommunalpolitik. In: Kommunalverfassung. Monographien aus dem Gesamtgebiet der Physiologie der Pflanzen und der Tiere, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86959-4_2
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