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Wesentliche Einflußgrößen auf die Effektivität von Gruppen

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Gruppenverfahren der Arbeitsanalyse und Arbeitsgestaltung

Part of the book series: Spezielle Arbeits- und Ingenieurpsychologie in Einzeldarstellungen ((ARBEITSPSY,volume 4))

  • 73 Accesses

Zusammenfassung

Steiner (1972) hat hinsichtlich der Determinanten für die Produktivität von Individuen und Gruppen berechtigterweise zwischen drei Klassen von Variablen unterschieden: den Aufgabenanforderungen (task demands), den Quellen (resources) und dem Prozeß. Nach seiner Auffassung bestimmen die Aufgabenanforderungen, welche Quellen (verstehbar als aufgabenbezogene Leistungsvoraussetzungen) benötigt werden und in welcher Art und Weise sie zu nutzen sind, um ein gutes Gruppenprodukt entstehen zu lassen (vgl. Abschn. 4.3.2.). Die Angemessenheit der Quellen von Individuen oder Gruppen bestimme deren potentielle Produktivität,die Angemessenheit ihres Prozesses hingegen bestimme, wie weit sich die aktuelle (also tatsächliche) Produktivität der potentiellen annähert. Das bringt er auf folgenden kurzen Ausdruck:

aktuelle Produktivität = potentielle Produktivität — Verluste durch einen falschen Prozeß.

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Literaturhinweise

  1. Diese Aussage bezieht sich lediglich auf die Produktivität der Gruppe im Sinne der Ermittlung korrekter Lösungen. Für die Vermittlung handlungsrelevanter Informationen — etwa in Lerngruppen — kann sich hingegen eine homogene Zusammensetzung der Gruppe bezüglich Fähigkeiten, Kenntnissen usw. als effektiver bzw. „produktiver“ für den erzielbaren individuellen Lerngewinn erweisen (vgl. Iljuk 1980 und die Untersuchungsbefunde in Kap. 8).

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  2. Das schließt, wie Hoffman (1959) und Hoffmann und Maier (1961) gezeigt haben, zweierlei ein: (1)„Gruppenmitglieder können mit sehr schlechten Lösungen zufrieden und mit sehr guten unzufrieden sein. Im ersten Fall könnte die Gruppe nur wenige Gesichtspunkte unter ihren Mitgliedern verfügbar gehabt haben, die jedoch vollständig zur Zufriedenheit der Gruppe ausgedrückt wurden. Im zweiten Fall könnte eine Vielzahl von Gesichtspunkten verfügbar gewesen sein, jedoch nur diejenigen wurden berücksichtigt, die zur richtigen Lösung führten. Die Unzufriedenheit mit der Gruppenentscheidung entspringt dem Gefühl der Mitglieder, daß ihre alternativen Ansichten nicht fair durch die Gruppe bewertet wurden“ (Hoffman und Maier 1961, S. 406. Übersetzung der Verfasser). (2) Nicht jedes Gruppenmitglied muß den gleichen Einfluß auf die abschließende Entscheidung haben bzw. aktiv an der Diskussion teilnehmen. Jedoch muß jedes Gruppenmitglied eine Teilnahmemöglich-keitdann haben und eingeräumt bekommen, wenn es mit Entscheidungen unzufrieden ist und dazu Alternativen oder Modifikationen anzubieten hat.

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  3. In den von Lewin nach seiner Emigration in die USA angeregten Führungsstiluntersuchungen wurde als dritte Variante noch die „Laissez-faire-Führung“ experimentell realisiert (White und Lippitt 1953). Da sich diese Variante als besonders ineffektiv erwies und in praktischen Lebenssituationen nur wenige Entsprechungen findet, ist sie von späteren Untersuchern nur noch selten aufgegriffen worden und soll daher in unserem Zusammenhang vernachlässigt werden. Auch müssen wir hier — mit dem Verweis auf die angegebenen Autoren — auf eine detaillierte Beschreibung der (im allgemeinen geläufigen) Führungsstile verzichten. Eine diesbezügliche Zusammenfassung und eine kritische Auseinandersetzung mit den „klassischen“ Führungsstilen aus marxistischer Sicht ist im Bedarfsfall bei Hiebsch, Vorwerg u. a. (1979, S. 151 ff.) zu finden.

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  4. Übrigens zeichnen sich auch erfolgreiche Psychotherapeuten, wie Helm (1978, S. 27) unter Bezug auf eine Reihe von Untersuchern schreibt, durch „einen geringeren Grad an autoritär-lenkend-direktivem Verhalten“ aus. In eigenen Untersuchungen fand Helm jedoch andererseits statistisch signifikante Belege dafür, daß sich auch in der Gesprächspsychotherapie (als einer spezifischen Gruppensituation) unter Psychotherapeut-Patient-Interaktionsbedingungen ein höheres Maß an Selbstexploration bei den Patienten als unter Patient-Patient-Interaktionsbedingungen zeigt. Die Psychotherapeutenaktivität dürfe deshalb bei aller Betonung der Patient-Patient-Interaktion nicht unterschätzt werden.

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  5. Von Lewin stammt auch die folgende, über das hier erörterte Anliegen hinausgehende und in ihrer Programmatik ohne Frage übergeneralisierte, jedoch bedenkenswerte Feststellung: „Es kann vermutet werden, daß der Umfang, in dem Sozialforschung in soziales Handeln umgesetzt wird, von dem Grad abhängt, in dem die Träger dieses Handelns zu einem Teil der Tatsachenfindung gemacht werden, auf der das Handeln beruht“ (Lewin 1953, S. 109).

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  6. Die hier vorgenommene Zusammenfassung und Bewertung von Literaturbefunden behandelt vorrangig Fragen der „Technologie“ einer effektiven Leitung aufgabenorientierter Diskussionsgruppen, nicht jedoch Leitungs-und Führungsprinzipien schlechthin, bezüglich derer es unter sozialistischen Produktionsverhältnissen, z. B. mit dem Prinzip des demokratischen Zentralismus, spezifische Festlegungen gibt (vgl. Kap. 15).

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© 1986 VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften

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Neubert, J., Tomczyk, R. (1986). Wesentliche Einflußgrößen auf die Effektivität von Gruppen. In: Gruppenverfahren der Arbeitsanalyse und Arbeitsgestaltung. Spezielle Arbeits- und Ingenieurpsychologie in Einzeldarstellungen, vol 4. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86920-4_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-86920-4_9

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