Zusammenfassung
Auch vom Zellkern (lateinisch nucleus, griechisch karyon, daher Karyo-logie = Zellkernforschung) vermag das gewöhnliche Lichtmikroskop wenig strukturelle Einzelheiten wahrzunehmen, besonders wenn er sich nicht gerade in Teilung, sondern, wie man früher, aber recht unzutreffend sagte, „in Ruhe“ befindet. Dem Vorschlag von Oehlkers und Mabqxjardt folgend, bezeichnet aber das Bonner „Lehrbuch der Botanik für Hochschulen“ in seiner neuesten Auflage (1958) den bisherigen „Ruhekern“ als „Arbeitskern“ und stellt ihm den Teilungszustand als „Teilungskern“ gegenüber. Wir schließen uns dieser physiologisch zutreffenderen Terminologie an. Daß der Arbeitskern in der Tat sehr aktiv sein kann, beweisen u. a. die großen Kernvolumina in allen Drüsengeweben, z. B. in der Verdauungsschicht der Mycorrhiza, den Antipoden der Embryosäcke u. a., die Kern Verlagerungen bei Verwundung, im Umkreis tätiger Spaltöffnungen (Bünning u. Sagromsky) und die Formänderungen der Kerne beim Öffnen und Schließen der Spalten (Friedl Weber).
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© 1961 Springer-Verlag OHG Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Huber, B. (1961). Zellkern. In: Grundzüge der Pflanzenanatomie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86913-6_4
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